Rallye du Maroc: Fünf Mini in den Top 10
Sieger Nasser Al-Attiyah
Der Mini ALL4 Racing war auch bei der Rallye du Maroc das Maß aller Dinge. Fünf der neun gestarteten Wüstenrenner schafften den Sprung in die Top 10. Nach sechs Etappen hatte der Qatari Nasser Al-Attiyah mit seinem französischen Co-Piloten Mathieu Baumel die Nase vorne. Sie gewannen knapp vor dem Monster Energy Piloten Orlando Terranova (ARG), der mit seinem argentinischen Co-Piloten Bernardo «Ronnie» Graue angetreten war. Rang drei sicherte sich das niederländische Duo Erik van Loon und Wouter Rosegaar. Der Russe Vladimir Vasilyev konnte zusammen mit seinem Landsmann Konstantin Zhiltsov die Rallye auf Rang vier beenden. Der FIA Weltcup für Cross Country Rallyes bleibt damit weiter spannend. Vasilyev führt weiterhin die Tabelle an, doch Al-Attiyah konnte seinen Rückstand auf 20 Punkte verkürzen. Die Entscheidung fällt damit bei der Baja Potalegre, dem letzten FIA WC-Lauf Anfang November.
Von Beginn an war es ein Zweikampf zwischen Terranova und Al-Attiyah um den Gesamtsieg. Sie entschieden fünf der sechs Etappen für sich und der Abstand zwischen den beiden Piloten betrug vor der letzten Etappe nur 1:15 Minuten mit dem Vorteil für den Qatari. Er behielt die Nerven, gewann die letzte Etappe und damit auch die Rallye.
Van Loon fuhr eine sehr konstante Rallye und leistete sich keine großen Fehler. Somit sicherte er sich nach sechs Tagen einen sehr guten dritten Rang. Auch Vasilyev ging ruhig in die vorletzte Runde des FIA Weltcup für Cross Country Rallyes. Punkte sammeln und die Führung halten, war die oberste Devise für den Russen. Mit Rang vier stabilisierte er seine Führung, die er nun Anfang November in Portugal verteidigen muss. Mit dem sechsten Rang des Chilenen Boris Garafulic und seinem portugiesischen Co-Piloten Filipe Palmeiro war das sehr gute Ergebnis für das X-raid Team komplett. Aidyn Rakhimbayev (KAZ) und Anton Nikolaev (RUS) beendeten die Rallye auf der 15. Gesamtposition. Ihr Highlight bildete der fünfte Rang auf der vierten Etappe.
Pech hatten der Spanier Nani Roma und sein französischer Co-Pilot Michel Périn. Am ersten Tag erlitten sie drei Reifenschäden. Da sie nur zwei Ersatzräder im Fahrzeug hatten, mussten sie auf einen Teamkollegen warten, der ihnen weiterhelfen konnte. Zwei Tage später musste Roma die Etappe wegen Getriebeproblemen abbrechen. Er konnte zwar weiter an der Rallye teilnehmen, erhielt aber eine Zeitstrafe von 100 Stunden wegen Verlassens der Prüfung. Der Pole Martin Kaczmarski musste die Rallye am vierten Tag wegen Problemen mit der Schulter vorzeitig beenden. Peter van Merkstejin Jr überschlug sich mit seinem MINI ALL4 Racing auf der zweiten Etappe mehrfach. Das Team konnte das Fahrzeug wieder reparieren und zwei Tage später stand der Niederländer wieder am Start.
«Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis», so Teamchef Sven Quandt. «Wir belegen das komplette Podium und haben insgesamt fünf MINI ALL4 Racing in den Top 10. Besser konnte es für uns kaum laufen. Es ist schade, dass Nani das technische Problem hatte. Ansonsten hätten wir sicherlich sechs MINI unter den ersten zehn gesehen. Nun stehen noch zwei große Themen für uns auf dem Programm: der Abschluss des FIA Weltcup und die Dakar-Vorbereitung.»
«Ich freue mich sehr, dass ich die Rallye gewinnen konnte», strahlt Nasser Al-Attiyah. «Es hat Spaß gemacht mit dem MINI zu fahren – es ist einfach ein tolles Auto. Die letzten Tage waren nicht einfach, da ich mir einen harten Zweikampf mit Orlando geliefert habe.»
«Natürlich hätte ich hier gerne für eine Entscheidung im FIA Weltcup gesorgt», so Vladimir Vasilyev. «Aber mit 20 Punkten Vorsprung stehen die Chancen für Portugal sehr gut. Die Rallye war hart und hat alle gefordert. Eine sehr gute Vorbereitung auf die Dakar im Januar.»