Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Matchball für den Titelkandidaten Wallenwein

Von Toni Hoffmann
Titelanwärter Mark Wallenwein

Titelanwärter Mark Wallenwein

Bei der ADAC Saarland-Rallye läutet die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) vom 21. bis 22. September ihren Saisonendspurt ein.

Der vorletzte Saisonlauf auf den 14 Prüfungen rund um das Rallyezentrum im saarländischen Dillingen steht dabei im Zeichen der möglichen Titelentscheidung: Mark Wallenwein (Skoda Fabia S2000) trennen nur drei Punkte vom möglichen ersten Meistertitel, doch ein überaus stark besetztes Starterfeld will dies auf den 152 WP-Kilometern vereiteln. Vom Zuschauerrundkurs am Freitagabend in Lebach bis zum abschliessenden Stadtkurs in Dillingen am Samstagabend steht den Teams eine anspruchsvolle Rallye mit einem Schotteranteil von gut 26 km bevor: Da kann auch der Weg zu drei Punkten lang und steinig werden.

Das Saarland ist ein gutes Pflaster für Mark Wallenwein und seinen Co-Piloten Stefan Kopczyk. Der 25-jährige Stuttgarter und sein Heilbronner Co-Pilot feierten dort 2010 ihren ersten Gesamtsieg bei einem DRM-Lauf. Fast genau zwei Jahre später könnte an gleicher Stelle ein weiterer Traum in Erfüllung gehen. Das Duo liegt im Skoda Fabia S2000 souverän an der Tabellenspitze. Ganze drei Punkte trennen die beiden noch vom vorzeitigen Gewinn des heiss ersehnten DRM-Titels.

«Ich freue mich riesig auf die Saarland», strahlt Wallenwein vor dem siebten von acht Saisonläufen. «Die Rahmenbedingungen sind gut. Der hohe Schotteranteil kommt unserem Allradler entgegen. Da Felix (Herbold) nicht startet, kann uns nur noch Ruben Zeltner den Titel abjagen – aber der startet im heckangetriebenen Porsche.»

Der Youngster ist von seinen Gefühlen hin- und her gerissen: «Es ist ein unheimlich spannendes Gefühl: Einerseits sind wir fast am Ziel, aber wir müssen auf jeden Fall ins Ziel kommen. Auf der anderen Seite möchte ich die Rallye gerne gewinnen, darf aber nicht zu viel riskieren.»

Gelassener geht derweil Routinier Ruben Zeltner aus dem sächsischen Lichtenstein an den Start. «Realistische Chancen auf die Meisterschaft gibt es nicht mehr. Der Zug ist zugunsten von Mark abgefahren. Und das hat er sich auch wirklich verdient.» Im Porsche 911 GT3 startet er wieder gemeinsam mit Helmar Hinneberg. Ihr Blick richtet sich allerdings weniger nach vorne, sondern mehr auf ihre direkten Verfolger: «Wir müssen zusehen, dass uns die Jungs hinter uns nicht abfangen. Wir freuen uns trotzdem auf die schönen Porsche-Duelle.»

Denn neben Zeltner feiert Le-Mans-Sieger und Porsche-Werkspilot Timo Bernhard (Bruchmühlbach-Miesau) sein Comeback in der DRM. Der Thüringer Olaf Dobberkau bringt ebenfalls seinen 911er ins Saarland. Die klare Ansage Zeltners lautet: «Für Timo ist die Saarland eine Heimrallye und wir starten das erste Mal hier. Wir versuchen aber unsere Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Das heisst, ich möchte zeigen, dass man auch auf so genannten »Nicht-Porsche-Prüfungen« schnell sein kann.»

Neu im Reigen der Allrad-Piloten ist Georg Berlandy (Stromberg), der gemeinsam mit Co-Pilot Peter Schaaf aus Mayen zur Vorbereitung auf die DRM-Saison 2013 zum zweiten Mal einen Peugeot 207 S2000 an den Start bringt. «Wir wollen weiterhin möglichst viele Erfahrungen für die nächste Saison sammeln«, beschreibt er seine Zielsetzung. «Um ein solches Fahrzeug optimal zu bewegen, braucht man viele, viele Kilometer – und da hab ich im Vergleich zu den direkten Konkurrenten noch einiges an Nachholbedarf. Bei der Saarland-Rallye können wir zudem Erfahrung auf losem Untergrund sammeln.» Wer Berlandy bei der DRM-Runde im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland auf dem Weg zu seiner ersten DRM-Bestzeit gesehen hat, der kann einschätzen, wie ernst er seine Vorbereitungen nimmt: Der Hunsrücker ist mit grossen Schritten dabei, sich im Kreis der Top-Piloten in Deutschlands höchster Rallyeliga zum etablieren.

Die noch amtierenden Meister Sandro Wallenwein und Marcus Poschner (Stuttgart/Lautrach) mussten ihre Chancen auf die Titelverteidigung schon länger abhaken. Der grosse Bruder von Mark hat im Subaru Impreza allerdings immer noch den Sieg in der Division 2 im Blick. «Ich mag die Stadtrundkurse sehr, das liegt mir und ist für die Zuschauer einfach toll», freut sich der Schwabe dennoch auf den sechsten Saisonlauf. «Die ‘Saarland’ ist sehr anspruchsvoll und wird häufig unterschätzt, das belegt die immer recht hohe Ausfallquote.» Doch am Wochenende geht sein Blick in Richtung des jüngeren Bruders und möglichen Nachfolgers in der Meisterschaft. «Das Augenmerk des Teams liegt natürlich ganz bei Mark, und ich wünsche ihm alles Glück. Es ist eine sehr lange Rallye!»

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