Einblick in die Technik: Die Querruder
Kirby Chambliss 2010 in Abu Dhabi
Sie steuern die Fähigkeit des Flugzeugs, um die Längsachse zu rotieren; herrschen über die Rollrate und sind bei einem Rennflugzeug die Kontrolloberfläche mit der wohl grössten Auswirkung auf die Leistung.
Ziel ist es, die Querruder so zu optimieren, dass man die grösstmögliche Rollrate bei geringster Deflexion hat. Je grösser die Deflexion, umso grösser ist der Luftwiderstand und desto langsamer die Rundenzeit. Optimal ist also eine geringe Auslenkung, die auf eine schnelle Rollrate nicht störend einwirkt.
Eine schnelle Rollrate erfordert eine höhere Umlenkung des Luftstroms. Dafür gibt es Tricks, die helfen, den Luftwiderstand zu minimieren. Ein Trick wäre zum Beispiel, die kleinen Löcher, die durch das angebrachte Querruder an der Flugzeugoberfläche entstehen, dicht zu machen.
So wird die Oberfläche leistungsfähiger.
Das Design des Querruders ist im Air Race eine Philosophie für sich. Während das Querruder bei der MXS aus einem Guss ist, enden die Querruder bei der Edge 540 vor dem Übergang zwischen Flügel und Rumpf. Die Querruder werden von so genannten Spades begleitet, das sind flache Metallplatten, die auf ihrer Unterseite einen Hebelarm haben, welche wiederum die Kraft reduzieren, die der Pilot anwendet, um ein Manöver zu fliegen.
Theoretisch wäre es möglich, die Querruder den Gegebenheiten in der jeweiligen Rennstrecke anzupassen, bisher wurde dies im Air Race aber eher selten gemacht. Denn jeder Pilot hat eine gewisse Vorliebe, was das Set-Up anbelangt. Und das wird zu Saisonbeginn festgelegt.
Würde man das Set-Up bei jedem Rennen ändern, hätte es grosse Auswirkungen auf das Flugverhalten. Und, so wie jeder Rennfahrer, will auch jeder Rennpilot, dass sich sein Untersatz bei jedem Rennen gleich anfühlt und benimmt.