MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Kunstflieger Hannes Arch im Familienkreis beigesetzt

Von Mathias Brunner
Hannes Arch

Hannes Arch

​Der in der Nacht auf Freitag, 9. September mit dem Hubschrauber abgestürzte Kunstflugpilot Hannes Arch ist am Sonntag im engsten Familienkreis beigesetzt worden. Der Unfall-Helikopter wird in Wien untersucht.

Im engsten Familienkreis ist gestern Sonntag, 11. September der Österreicher Hannes Arch beigesetzt worden. Der erfolgreiche Red Bull Air Race-Pilot (Weltmeister 2008) hatte den Unglücks-Hubschrauber selbst geflogen. Nachdem er Almhütten im hochalpinen Gelände mit Lebensmitteln versorgt hatte, wollte er zurück zur Basis in Salzburg fliegen.

Ein 62jähriger deutscher Hüttenwart, der sich spontan dazu entschlossen hatte, Arch auf dem Rückflug zu begleiten, hat den Absturz überlebt. Aber der Verletzte konnte bislang keine Angaben machen, warum die Maschine vom Typ Robinson R66 kurze Zeit nach dem Start zurück Richtung Salzburg eine Felswand berührte, nur 400 Meter vom Startplatz entfernt, aus zehn bis zwanzig Metern Höhe abstürzte und in einer Felsrinne liegen blieb.

Die Obduktion ergab, dass Arch wegen eines Genickbruchs ums Leben kam. Und sie zeigte auch, dass Arch zum Zeitpunkt des Flugbeginns bei bester Gesundheit war.

Die Überreste des Hubschraubers werden heute Montag, 12. September nach Wien überführt. Diese Untersuchung kann gemäss Polizeisprecher Michael Masaniger mehrere Monate dauern.

Entweder der Hubschrauber stürzte wegen eines technischen Defekts ab, oder es handelte sich um einen Pilotenfehler. Mitglieder der Rettungsmannschaft sprachen von einer klaren, aber stockdunklen Nacht – ohne Mondlicht zwischen den hohen Bergen.

Die Ermittler betonen, dass im Zentrum ihrer Untersuchungen ein technisches Gebrechen stehe. Erst wenn dies ausgeschlossen werden könne, werde die Flugunfallkommission in Richtung menschliches Versagen ermitteln.

Ewald Dorner von der Polizei-Inspektion Heiligenblut sagte gegenüber krone.at: «Es war ein angemeldeter Nachtsichtflug, das Wetter war gut. Unter solchen Umständen ist ein Flug eigentlich kein Problem.»

Hannes Arch hat sich vor seiner Zeit als Air Race-Rennpilot vor allem einen Namen als Base-Jumper (Eiger Nordwand im Jahr 2000 und Matterhorn 2003) gemacht. Der in Leoben geborene Steirer war außerdem staatlich geprüfter Bergsteiger und passionierter Kletterer. Er war Gleitschirmtestpilot und unter anderem Miterfinder und Organisator das Extremsportevents Red Bull X-Alps.

Ins Red Bull Air Race stieg Hannes Arch 2005 als Renndirektor ein. Ende 2006 gewann er nach intensivem Kunstflugtraining Gold in der Freestyle-Kategorie bei der Kunstflug-EM und holte sich kurz darauf die Superlizenz im Red Bull Air Race Qualification Camp.

Seit 2007 war Hannes Arch Rennpilot. Im ersten Jahr hatten bei ihm Beobachten und Lernen oberste Priorität. Er zeigte aber auch da schon mit guten Qualifikationsergebnissen auf. 2008 aber wurde das Sensationsjahr für den Österreicher. Bereits im ersten Rennen in Abu Dhabi stand er auf dem Podium, nach sieben Rennen blickte er auf zwei erste, zwei zweite, zwei dritte und einen vierten Platz zurück. In Perth wurde er schließlich zum Red Bull Air Race Weltmeister gekrönt. Er feierte als Draufgabe noch einen dritten Platz. 2009 und 2010 ließ Arch als Vize-Champion weitere tadellose Saisonen folgen, auch in diesem Jahr mischte er an der Spitze der Weltmeisterschaft mit und machte sich als Dritter Hoffnungen auf einen weiteren Titel.

Hannes Arch hinterlässt seine Lebensgefährtin, das deutsche Stunt- und Action-Model Miriam Höller (29).

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