Hanika siegt in Brünn: «Bestes Rennen meines Lebens»
Für die tschechischen MotoGP-Fans war der Samstag auf dem Masaryk-Ring bei Brünn keineswegs nach dem Moto2-Qualifying gelaufen. Denn im Anschluss stand noch das Rennen des Red Bull Rookies Cups auf dem Programm, der Einheimische Karel Hanika ging aus der Pole-Position und als grosser Favorit an den Start. Und der 17-jährige Gesamtleader enttäuschte die Fans nicht: In der letzten Runde knöpfte Hanika unter grossem Jubel dem Italiener Manuel Pagliani die Führung ab, liess danach keine Lücke mehr offen und raste mit 0,169 sec Vorsprung als Sieger ins Ziel. Das Podest wurde vom dicht hinter Pagliani folgenden Spanier Jorge Martin vervollständigt.
In den Kampf um die Podestplätze hätte wohl auch Toprak Razgatlioglu eingreifen können – aber der 16-jährige Türke konnte seinen zweiten Startplatz nicht nutzen. Er würgte seine KTM beim Start zur Aufwärmrunde ab und musste aus der Boxengasse starten. Dabei missachtete er das Speedlimit in der Pitlane und musste für eine Durchfahrtsstrafe erneut die Boxengasse aufsuchen! Razgatlioglu blieb nur der letzte Platz.
Noch schlechter erging es dem Österreicher Lukas Trautmann, der schon in der ersten Runde ausschied. Mit dem Hamburger Aris Michail sah auch der zweite deutschsprachige Rookie die Zielflagge nicht.
Mit seinem Sieg baute Hanika seine Gesamtführung fünf Läufe vor Schluss auf komfortable 51 Punkte aus. Der Tscheche muss hart um den Sieg kämpfen, auch weil er sein Tempo aus dem Qualifying nicht mehr erreichte. «Das stimmt, aber ich bin nicht sicher, warum. Ich hatte einen grossartigen Start und musste hart dafür kämpfen, um in Führung zu gehen», schilderte das Talent aus Brünn. «Ich habe mich nicht ganz so gut gefühlt auf dem Motorrad wie noch im Qualifying. Aber du musst mit dem das Rennen bestreiten, was du hast.»
Mit dem Heimsieg wurde Hanika mehr als entschädigt für das harte Rennen. «Ich hatte keinen Plan für die letzte Runde, das war gar nicht möglich. Ich bin einfach so hart wie möglich gefahren, es hat funktioniert. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, zu Hause zu gewinnen. Das war das beste Rennen meines Lebens.»