MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Das IBPM-Finale auf dem Grand-Prix-Kurs in Brno

Wie bereits in den letzten 15 Jahren fand das Finale der IBPM im Automotodrom von Brno in Tschechien statt. Angereist waren Teilnehmer aus 14 Nationen, um die noch zu vergebenden Titel der Saison 2019 auszufahren.

In der Gesamtwertung des BMW S 1000 RR Cup sah der Däne Erik Thomsen wie der sichere Sieger aus, er hatte 48 Punkte Vorsprung bei noch maximal 60 zu vergebenden Punkten. Die Chancen des zweitplatzierten Martin Lorasch waren also eher von theoretischer Natur. Bessere Aussichten versprach der Tabellenstand für den ersten Verfolger in der Advanced-Wertung. Hier hatte Andre Krüger nur 12 Punkte Rückstand auf Andreas Königshaus.

Aber zunächst kam es, wie es in dieser Saison schon oft kam. Pünktlich mit der Öffnung der Boxengasse für das erste Rennen prasselte auch ein Regenschauer vom Himmel und der Rennstart wurde verschoben. Ersatzweise wurde kurzfristig ein Sprint der Piloten in der Boxengasse angesetzt- in voller Rennmontur, aber eben ohne Fahrzeuge. Auf diesem Wege konnte der Wetterfrust der Fahrer in einen Spaß umgewandelt werden, der zwar schnell besorgte Pokale für die ersten Drei aber keine Punkte in der Wertung brachte.

Das auf Sonntag verlegte Rennen gewann Thomsen vom Start weg. Er fuhr zwar als Renn-Vierter über den Strich, vor ihm lagen aber ausschließlich Gastfahrer, die nicht punktberechtigt sind. Damit war er an dieser Stelle Sieger der Gesamtwertung des BMW S 1000 RR Cups 2019! Martin Lorasch konnte nicht angreifen und erreichte nur den vierten Punkterang. Ganz stark fuhr in Brno der bisher noch nicht auf dem Podest gewertete Jonas Stelling. Er wurde Zweiter vor Andre Krüger.

Diesem gebührt ein besonderes Kapitel in der Finalstory des Cups: Im Reglement steht, dass, wer drei Mal auf dem Podest in der Gesamtwertung steht, seine Punkte in der Advanced-Wertung verliert. Wie oben schon geschrieben hatte er noch realistische Chancen auf die Advanced-Krone, hatte aber auch schon zwei Mal auf dem Podest der Gesamtwertung gestanden. Wenn er in Rennen 1 in der Gesamtwertung aufs Treppchen fahren würde, wäre der Sieg in der Advanced-Wertung dahin. Er entschloss sich, im Rennen nicht taktisch sondern auf Sieg zu fahren. Der Applaus, den er bei der Siegerehrung dafür erhielt zeugte vom Respekt der anderen Fahrer vor dieser Entscheidung. Der eine oder andere hätte es vielleicht anders gemacht.

Andreas Königshaus reichten die 13 Punkte aus diesem Rennen, um die Advanced-Wertung zu gewinnen. Nunmehr ging es in Rennen 2 zwischen Michael Baczynski und Andy Lorch um den Vize-Titel. In dem holte sich Erik Thomsen den achten Sieg der Saison vor Krüger, der sich damit auf den dritten Rang in der Gesamtwertung brachte. Dritter wurde Vizemeister Martin Lorasch. Andy Lorch konnte zwar hinter Andreas Königshaus den zweiten Platz in der Advanced verbuchen, das reichte aber nicht mehr aus, den Berliner Michael Baczynski vom Gesamtrang 2 zu verdrängen.

Martin Iver Pedersen stand in der IBPM Superbike Open bereits beim letzten Lauf in Most als Sieger fest. Unter schwierigen Bedingungen- die Strecke war halb nass, halb trocken- fuhr er im Rennen 1 auf Ankommen und stand nicht auf dem Podium. Alex Berti sparte sich das Rennen komplett, konnte er doch nach vorne nichts mehr erreichen. Umso stärker trumpfte er am Sonntag im Hauptrennen auf und siegte unangefochten. Dieses Mal war es Pedersen, der passte. Doppelstarter Martin Lorasch fuhr einen zweiten und einen dritten Platz ein und wurde damit Saison- Dritter der SBK-Open.

Wie im BMW S 1000 RR Cup standen die Chancen des Tabellenzweiten der IBPM Supersport Open Lukas Franke vor Brno eher bescheiden. Ein Abstand von 51 Punkten war unter normalen Umständen nicht mehr aufzuholen. Das Wunder von Brno fand dann auch nicht statt, denn Billy Hilpert machte mit dem Sieg im ersten Rennen gleich den Sack zu. Lukas kam als Siebter nicht aufs Podest. Zweiter wurde Tobias Erbe, Dritter der Schweizer Stefan Lehmann. Billy wäre aber nicht Billy, wenn er nicht im zweiten Rennen auch so fahren würde als ob es noch um den Titel ginge. Hinter Altmeister Kim Philipp und Lukas Franke rauschte er als Dritter ins Ziel.

Der Endstand in der Meisterschaft lautet: Billy Hilpert vor Lukas Franke und Kim Philipp, wobei der sogar einen Sieg mehr als Hilpert in der Statistik stehen hat, nämlich sieben. Allerdings ließ er auch zwei Events aus und verlor damit punkteseitig den Anschluss. IBPM Superbike 750: Mangels direkter Konkurrenten in Brno war Dennis Rinke schon nach dem letzten Lauf in Most durch. Neun Podiumsplätze bei neun Rennen, davon vier Siege reichten aus, um ihn zum Champion zu machen. Den zweiten Gesamtrang holte sich mit dem Gewinn des letzten Rennens Sascha Sender, der damit Robert Rininsland auf den dritten Platz verwies.

German Endurance Cup: In Brno endete auch die Saison des GEC. Nachdem Anfang des Jahres die Einstellung des Cups verkündet worden war regte sich Widerstand im Teilnehmerfeld, der schließlich zur Wiederaufnahme des GEC in 6 Veranstaltungen führte. Dank dann teilweise überraschend starker Starterfelder wird er nun auch 2020 fortgesetzt. Als Klassensieger gingen in der Klasse 1 (Moto 1000) das Team Defense One, in der Klasse 3 (Moto 600) White Tiger Racing und in der Klasse 4 (Endurance) die Bipro Legends in die GEC-Statistik ein. In Brno gewann das Team Ländle vor dem Team Hallo Hallo (beide Österreich) und Lutscha Racing aus Berlin.

«Das war eine tolle Saison mit vollen Feldern, spannenden Rennen, würdigen Titelträgern und Highlights wie dem Rock´n Race auf dem Schleizer Dreieck», zog Veranstalter Michael Dangrieß noch vor Ort sein Fazit. «Es hat unheimlich Spaß gemacht, auch wenn es der Wettergott nicht so ganz gut mit uns gemeint hat. Großer Dank gebührt den Teilnehmern, den Besuchern und dem Organisations-Team, das bei allen Veranstaltungen einen grandiosen Job gemacht hat! Die kommende Saison ist bereits in Vorbereitung und wird mit jetzt geplanten sieben Events einen ähnlichen Umfang haben. Aber vorher freuen wir uns auf eine zünftige Meisterparty am 11. Januar 2020 in Ronneburg bei Gera.»

Die Resultate der Rennen sind unter results.bike-promotion.com abrufbar. Das Livetiming ist während der Veranstaltungen auf www.raceresults.de verfügbar. Die neue Webseite des BMW S 1000 RR Cups ist nunmehr online: www.bmw-s1000rr-cup.de.

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