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Trauer um Yvon DuHamel: Er konnte fast alles fahren

Von Rick Miller
Yvon DuHamel zählt zu den erfolgreichsten Motorrad-Rennfahrern, die Kanada hervorgebracht hat: Ein Multitalent auf zwei und vier Rädern – und sogar mit dem Schneemobil.

1999 wurde Yvon DuHamel, geboren 1939 in Montreal/Kanada, in die Canadian Motorsport Hall of Fame und die AMA Hall of Fame aufgenommen, 2007 in die Canadian Motorcycle Hall of Fame.

Diesen Ehren vorangegangen war ein Motorsportleben, das zahlreiche Talente erforderte. Erstmals auf sich aufmerksam machte DuHamel von sich bei Eis- und Dirt-Track-Rennen in Montreal in den 1960er-Jahren, zum Ende des Jahrzehnts fuhr er auch in den USA Flattrack. Er versuchte sich auch im Trial-Sport, fuhr Motocross, Dragster-Rennen und auf der Rundstrecke – und gewann in jeder Disziplin.

Erstmals machte DuHamel außerhalb seines Heimatlandes 1968 von sich reden, als er in beim AMA-Event in Daytona in der Leightweight-Klasse gewann und diesen Sieg 1969 wiederholte – jeweils mit einer 350-ccm-Zweitakt-Yamaha.

1968 wurde er Zweiter im Daytona 200 – nie zuvor hatte es ein Fahrer mit einem Zweitakter dort aufs Podium geschafft.

Immer mehr machte sich Yvon in den Jahren darauf einen Namen auf der Rundstrecke. 1969 errang er beim Daytona 200 die Pole-Position. 1971 sorgte er auf dem Talladega Superspeedway für den ersten Kawasaki-Sieg in der US-Meisterschaft. Zwischen 1971 und 1973 gewann er fünf Rennen für Kawasaki in den AMA Nationals.

Danach machte DuHamel auch in Europa von sich reden. 1975 wurde er im 250er-Grand-Prix in Assen Fünfter auf einer Kawasaki. Beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans und beim Bol d’Or trat er mehrere Jahre lang mit einer Kawasaki KZ1000 an.

Yvon DuHamel machte sich auch in der Formel 750 einen guten Namen, dem Vorläufer der heutigen Superbike-WM. Zuerst wurde sie 1973 bis Ende 1976 als FIM-Cup ausgetragen, von 1977 bis 1979 hatte diese Serie drei Jahre lang WM-Status. Es wurde mit giftigen Zweitakt-Rennmaschinen bis 750 ccm gefahren.

Suzuki setzte anfangs Zweizylinder-Bikes ein, die Yamaha-Asse John Dodds und Dieter Braun mussten 1973 sogar noch mit dem 352-ccm-Twin fahren. Erst später brachte Yamaha die wassergekühlten Vierzylinder-750-Bikes an die Strecke, während sich Kawasaki (in Europa mit Grant, Ditchburn und Hansford) mit der luftgekühlten Dreizylinder-750ern abmühte. Suzuki baute nie eine passende 750er-Zweitakt-Four und zog sich aus der Formel 750 zurück.

Abseits der Straße war DuHamel auch auf Schnee sehr schnell. Er gewann Rennen in den USA und Kanada und 1970 das World Championship Snowmobile Derby sowie das Winnipeg-to-St Paul 500 Rennen. 1973 schaffte er es sogar bei einem 400-Meilen-NASCAR-Rennen in die Top-10.

Ab Ende der 1970er-Jahre kümmerte sich Yvon immer mehr um die Karriere seiner Söhne Miguel und Mario. 1988 traten sogar alle drei DuHamels zusammen beim Bol d’Or an – bis heute ein Unikum.

Yvon DuHamel hatte ein erfülltes Leben, er wurde 81 Jahre alt. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.

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