Assen: Beim Kawasaki-Cup flogen die Fetzen
Winkler vor Hänse
Sie besitzt einen besonderen Ruf, die Rennstrecke im niederländischen Assen. «Cathedral of Speed» wird sie genannt. «Diesen Beinamen hat sie sich auch verdient», urteilen die Verantwortlichen der Moto Trophy, bei denen auch der neuaufgelegte Kawasaki-Cup zuhause ist. Entsprechend groß war die Freude der Fahrer des Kawasaki Ninja ZX-4 Cup dort Anfang Juli zu fahren. Sie fieberten der Veranstaltung entgegen, die im Rahmen der Moto Trophy-Rennserie ausgetragen wurde. Waren doch kurz zuvor die Grand Prix-Stars beim Großen Preis der Niederlande zu Gast auf der legendären Rennstrecke im Norden des Landes. Seit Beginn der Motorrad-Weltmeisterschaft 1949 findet auf dem mehrmals umgebauten Kurs die Weltmeisterschaftsläufe statt, nur durch die Corona-Pandemie unterbrochen. Diese Historie besitzt keine andere Rennstrecke der Welt.
Allerdings spielte der Wettergott am Kawa-Rennwochenende nicht ganz mit. Das gesamte Teilnehmerfeld bekam eine breite Auswahl der Naturereignisse präsentiert. Von leichten Regenschauern mit Sprühregen über Sonnenschein bis zu Starkregen mit Windböen und zerfetzten Zelten war alles vertreten. Für die Trainingsläufe und Rennen machte dies die Wahl der Reifen nicht ganz einfach.
Schon im ersten Rennen war eine Neuauflage des Duells von Luxemburg angesagt. Justin Hänse (Team Möller, MC Münchernsdorf) und Micky Winkler (Fulda) lieferten sich über die Zehn-Runden-Distanz Windschattenspiele mit mehrmaligen Positionswechseln um den Sieg. Am Ende waren es noch nicht mal 3/10 Sekunden, die den Sieger Micky Winckler von Justin Hänse im Ziel trennten. Keine Chance in den Kampf um den Sieg einzugreifen hatte Gaststarter Justus Weinke, der ebenso deutlich als dritter vor Matthias Wunderlich (WACO Motorrad,Eggolsheim) im Ziel einlief.
Nick Eiberger (Warm Up Zweiradtechnik, Westhaussen) als Fünftplatzierter konnte nach den rund 45 Kilometer Renndistanz 15 Sekunden Vorsprung vor Korbinian Berchtenbreiter (Skach Motors, Dormagen) herausfahren. Letzterer wiederum verteidigte erfolgreich Platz 6 gegen Miriam Talmon Gros (TAGRO Racing), der einzigen jungen Dame im Feld. Dahinter folgten die weiteren Gaststarter Till Weiss vor Robert Glück und Johannes Geenen (Motorradtechnik Geenen, Kempen).
Regen begleitete die Piloten in Lauf 2. Als bester Spezialist beim feuchten Element auf der Strecke nahm Justin Hänse Revanche für die Niederlage im vorherigen Lauf und gewann sicher das Rennen vor Micky Winkler. Damit behauptete er weiter die Gesamtführung im Cup mit knappen vier Punkten Vorsprung vor Winkler. Platz 3 wiederum für Justus Weinke. Rang 4 ging hauchdünn mit 2/100 Sekunden Vorsprung an Eiberger vor Berchtenbreiter und Miriam Talmon Gros, die acht Sekunden auf das Duo verlor. Matthias Wunderlich haderte mit der nassen Strecke und belegte Platz 7 vor Till Weiss und Johannes Geenen.
Der nächste Schlagabtausch findet vom 26. - 28.Juli 2024 beim Börde Preis in der Motorsport Arena Oschersleben statt.