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DRC Dijon: Die Supershow der Lightweights

Von Michael Dangriess
Harter Kampf in der Klasse Moto Lightweight

Harter Kampf in der Klasse Moto Lightweight

Die DMV Rundstrecken Championship war ins Nachbarland Frankreich gereist, um auf der Achterbahn Dijon-Prenois ihr fünftes Rennwochenende des Jahres 2016 abzuhalten.

Gleich vorab- die Strecke begeisterte alle Teilnehmer. Sie ist brutal schnell, hat extreme Höhenunterschiede und verlangt cojones, wie der Spanier zu sagen pflegt. Im letzten Jahr wurde ein erheblicher Betrag in die Anlage investiert und so fanden vor allem die Offiziellen im neu gebauten Tower und der Race Control eine Hightech-Kathedrale vor, die weit und breit ihresgleichen sucht.

Zuzüglich sorgten die brandneuen digitalen Infopanels rund um die Strecke neben den klassischen Flaggen der Marshals für eine lückenlose Information der Fahrer. Veranstalter Bike Promotion resümierte: «Ganz klar eine Investition in den wirklich wichtigsten Aspekt, in die Sicherheit der Fahrer! Respekt!.»

Zum Renngeschehen: Mit der Termin- und Platzwahl hatte Bike Promotion die Fahrer aus dem südwestdeutschen Raum und natürlich auch alte Bekannte aus der Schweiz im Visier, schließlich hatte man in Dijon vor drei Jahren schon mal die Schweizer Meisterschaft mit vollen Fahrerfeldern veranstaltet. Dem Ruf folgten auch etliche Teilnehmer der aktuellen Schweizer Meisterschaft, allen voran Michael Ghilardi aus der SMR Superstock 1000.

Dijon ist ja sozusagen die Heimstrecke der Schweizer und so ist es nicht verwunderlich, dass Ghilardi auch die Trainings und Rennen der DRC in der 1000er Kategorie dominierte. Dahinter schlug man sich immerhin noch so brav, dass den ortsansässigen Verantwortlichen in der Race Control recht häufig der Spruch «Sie haben aber schnelle Fahrer!» über die Lippen schlüpfte. Geholfen hat es nichts, Ghilardi gewann zwei Mal unangefochten von der Pole.

Bei den 600ern in der Moto2 bzw. Superstock600 ging Tim Holtz als klarer Favorit in beide Rennen. Bis dato räumt der junge Mann aus Nienburg in Niedersachsen ja alles ab, was abzuräumen geht. Ob Triumph T-Cup, Internationale Bike Promotion Meisterschaft, Gladius Trophy - wo Tim ist ist ganz vorn! Dieses Mal sollte er aber seinen Meister in einem noch jüngeren Franzosen finden. Xavier Navand war schon in Schleiz dabei, war aber dort auf die Unterstützung seines Freundes Tim angewiesen. Schleiz ist Schleiz. Dieses Mal war es umgekehrt- der 14jährige Xavier spielte die Leader-Rolle und gewann souverän beide Rennen. Daran änderte auch nichts, dass seine Starts eher an Rollator-Rennen erinnerten. 

Für Tim war es kein Problem als Zweiter ins Ziel zu kommen, Navand bekam als Gast ja keine Punkte. Und so eroberte sich Holtz die Führung im Gesamtklassement zurück, die Max Böttcher kurzzeitig inne gehabt hatte. Der musste ihm beide Male den Vortritt lassen, war aber mit dem Ergebnis nicht unzufrieden. Es war das, was für ihn in Dijon zu holen war. Dass er nach den Rennen in einem Trainingsturn noch sein Motorrad nachhaltig zerstörte und damit seinen Start in Hockenheim gefährdete wird er hoffentlich unter Erfahrungsgewinn verbuchen.

Aber die Show der Veranstaltung lieferten die Leichtgewichte. In der ersten Startreihe hatten sich Uwe Volmari, Rene Raub und Nick Weidemann platziert. Unter diesen drei Fahrern kam es dann in beiden Rennen zu einem spektakulären Dreikampf, der selbst die Leute in der Race Control von den Sitzen riss. Im ersten Rennen konnte sich Rene Raub noch einmal durchsetzen, es war für den Seriensieger der Moto Lightweight dennoch ein hartes Stück Arbeit.

Lauf 2 startete und von Anfang an machten Volmari und Weidemann klar, dass sie dieses Mal ganz oben aufs Podest wollten. Pro Runde wechselte die Führung mindestens fünf-sechs Mal, keiner der Kontrahenten konnte sich absetzen. So blieb es bis zum vorzeitigen Ende des Rennes, es musste nach einem Sturz im Mittelfeld abgebrochen werden.

Nach filmreifen Windschattenschlachten auf der für die Lightweights endlosen Start/Ziel-Geraden hatte in der Runde vor dem Abbruch Uwe Volmari die Nase vorn, Weidemann war gerade auf Zwei und der sonst unschlagbare Rene Raub «nur» auf Platz 3. Der zeigte sich auf dem Podest fast erleichtert. Seit Anfang 2015 hatte er kein Rennen mehr als Nicht-Sieger beendet und empfand es durchaus als angenehm, mal nicht ganz oben zu stehen. Luxusprobleme, denn bei seinem Punktevorsprung in der Gesamtwertung der Meisterschaft erlaubt ihm noch einige solcher «Patzer».

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