Gamma Racing Day: Schlosser trifft wieder auf Reeves
Regenerfahrungen machten Schlosser/Hofer in Schleiz
Am Sonntag findet das sechste von neun Rennen zur Seitenwagen-Weltmeisterschaft auf dem TT Circuit in Assen statt. Die 4,555 km lange Grand-Prix-Strecke mit ihren 17 Kurven ist bei den Fahrern und Beifahrern gleichermaßen geliebt wie gefürchtet. Geliebt wegen des besonderen Flairs, gefürchtet wegen der hohen Geschwindigkeiten, die zum Teil erreicht werden.
Lokalmatadoren sind die Weltmeister von 2015, Bennie Streuer und Beifahrer Geert Koerts, die vor ihrem Heimpublikum immer besonders motiviert sind. Sie liegen mit 43 Punkten aber schon ziemlich abgeschlagen zu den Führenden, den Finnen Pekka Päivärinta/Kirsi Kainulainen, die bereits 101 Zähler auf ihrem Konto haben.
Auf Platz 2 der aktuellen WM-Liste liegen die Franzosen Sébastian Delannoy/Kevin Rousseau (83 Punkte), dann folgen Markus Schlosser/Thomas Hofer aus der Schweiz (79) und das britisch-französische Team Tim Reeves/Grégory Cluze (64).
Auf Tim Reeves ist Markus Schlosser, der in diesem Jahr wieder in die WM einstieg und auch in der IDM einige Rennen fährt, gar nicht gut zu sprechen. «Auf dem Pannoniaring ist uns in der fünften Runde der Reeves reingefahren, hat die Verkleidung kaputt gemacht und den Motor gerammt. Mein Beifahrer Thomas wurde dabei mit Helm und Ellenbogen eingeklemmt. Wir sind dann mit defekter Verkleidung weitergefahren, aber in der letzten Runde ging uns der Motor aus. Wir nehmen an, das war ein Folgeschaden von dem Rammstoß.»
Nach dem Rennen eskalierte die Situation. Schlosser: «Reeves kam in unsere Box und ich fragte ihn, was dieser Rammstoß sollte. Da ist er komplett wie hysterisch ausgerastet und hat uns beschimpft. Das war unglaublich. Sein Beifahrer kam später und hat sich entschuldigt.»
Beim IDM-Meeting auf dem Schleizer Dreieck wurden Schlosser/Hofer Dritte. Im Qualifying legten die Schweizer zwar die beste Zeit vor, aber Schlosser war von der Leistungsstärke seines Motors nicht überzeugt und wechselte ihn noch vor dem Rennen. «Wir sind hier in Schleiz, um für die WM zu testen», sagte der 44-Jährige vor dem Start zum Rennen.
Ein echter Test war es dann aber nur, wenn es in Assen am Sonntag regnet. Pünktlich zum Vorstart der Seitenwagen schüttete es in Schleiz wie aus Kübeln. Schlosser/Hofer starteten das Regenrennen dann zwar von der Pole-Position, aber Josef Sattler/Uwe Neubert waren bei diesen schwierigen Verhältnissen einfach zu bissig und fuhren im Laufe der zwölf Runden weit davon. Auch Streuer/Koerts pressten sich an den Schweizern noch vorbei.
«Ich habe einfach keinen Grip auf die Regenreifen bekommen», klagte Schlosser am Ende, «ich habe gedacht, irgendwann müssen die ja mal greifen, aber nein, nichts.»
WM-Stand (nach 5 von 9 Rennen):
Superside:
1. Pekka Päivärinta/Kirsi Kainulainen (FIN), 101
2. Sébastian Delannoy/Kevin Rousseau (F), 83
3. Markus Schlosser /Thomas Hofer (CH), 79
4. Tim Reeves/Grégory Cluze (GB/F), 64
5. Billy Gällros/Gerard Daalhuizen (S/NL), 44
6. Bennie Streuer/Geert Koerts (NL), 43
7. John Holden/Stuart Ramsey (GB), 42
8. Mike Roscher/Anna Burkard (D/CH), 41
9. Jakob Rutz/Marcel Fries (CH), 26
10. Brian Gray/Adam Christie (GB), 21
11. Olivier Dichamp/Vincent Peugeot (F), 21
12. Sean Hegarty/James Neave (GB), 13
13. Philippe Gallerne/Helen Deeley (F/GB), 11
14. Manuel Moreau/Stéphane Gadet (F), 10
15. 15. Lukas Wyssen/Olivier Chabloz (CH), 6
16. Tomas Axelsson/Artis Neilands (S), 6
17. Peter Kimeswenger/Markus Billich (A), 5
18. Jean-Philippe Brunazzi/Michael Rigindeau (F), 3
19. Claude Vinet/Cyril Vinet (F), 2
20. Andy Peach/Charlie Richardson (GB), 0
F2 Sidecar World Trophy:
1. Ben Birchall/Tom Birchall (GB), 125 Punkte
2. Günther Bachmaier/Manfred Wechselberger (A), 81
3. Michael Grabmüller/Sophia Kirchhofer (A/CH), 76
4. Tonny Baker/Fiona Baker-Milligan (GB), 58
5. Eckart Rösinger/Steffen Werner (D), 53
6. Jean-Claude Deroo/Flavien Burton (F), 41
7. Gérald Causse/Freddy Lelubez (F), 20
8. Dave Molyneux/Daniel Sayle (GB), 11
FIM Sidecar-Kalender 2016:
Rennen 1: 9. April, Le Mans (F)
Rennen 2: 18. Juni, Grobnik-Rijeka (CRO)
Rennen 3: 19. Juni, Grobnik-Rijeka (CRO)
Rennen 4: 25. Juni, Pannonia-Ring (H)
Rennen 5: 26. Juni, Pannonia-Ring (H)
Rennen 6: 7. August, Assen (NL)
Rennen 7: 27. August, Oschersleben (D)
Rennen 8: 28. August, Oschersleben (D)
Rennen 9: 17. September, Donington Park (GB)