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Dani Bacher über Konkurrenz: «Rennbahn ist Rennbahn»

Von Ivo Schützbach
Oberschwaben war die letzten 40 Jahre ein Fundus für Weltklasse-Rennfahrer, vor allem im Bahnsport. Langbahn-GP-Sieger und Silberhelm-Gewinner Daniel Bacher im Interview mit SPEEDWEEK.com.

Aus dem Landkreis Ravensburg in Oberschwaben stammen aus den letzten 40 Jahren die beiden Langbahn-Weltmeister Gerd und Erik Riss, die Europameister Willi Stauch und Sirg Schützbach, außerdem kommen mir I-Lizenz-Piloten wie Joe Maucher, Fritz Sonntag, Markus Jans, Hermann LeGuin, Günter Blech, Hubert Ludescher, die drei Bacher-Brüder Daniel, Hermann und Ronald, Hans-Jörg Müller, Mark Riss und Marcel Dachs in den Sinn.

Nehmen wir die angrenzenden Landkreise Memmingen, Friedrichshafen und Sigmaringen dazu, erinnere ich mich an Robert Barth, Thomas Kunert, Richard Speiser, Jimmy Reitzel, Robert Gührer, Albert Butscher, Franz Lehmann, Rudi Burger, Martin Egger, Uwe Wick, Helmut Arnold, Georg Schreck, Wolfgang Haag, Toni Kahl sowie die noch aktiven Imanuel Schramm und Marius Hillebrand.

«Bei uns gab es früher viele Rennen in Langnau, Bad Waldsee und später in Wolfegg. Ich kann dir nicht sagen, wieso wir so viele gute Fahrer waren», überlegte Daniel Bacher, der 2008 den Marienbad-GP und den ADAC Silberhelm gewann, zweimal in der Deutschen Langbahn-Meisterschaft Dritter wurde (2000 und 2002) und am 8. April seinen 40. Geburtstag feierte.

Daniel Bacher musste seine Karriere nach einem schweren Sturz in Zweibrücken 2009 ungewollt beenden. Im zweiten Teil des großen Interviews von SPEEDWEEK.com sprach er über seine Anfänge im Bahnsport.

Dani, wie intensiv verfolgst du die Bahnsportszene noch?

Ich lese ab und zu auf SPEEDWEEK und Facebook, im Jahr komme ich aber nur noch auf drei oder vier Rennen: Herxheim, Berghaupten oder mal Olching oder Landshut. Und im Fernseher schaue ich mir die Speedway-GP an.

Als Mitte der 1980er-Jahre so langsam die Schülerklassen begannen, fuhren die Jüngsten auf einer Yamaha PW50, dann ging es weiter auf die 80er-Zweitakt und dann in die J-Lizenz auf eine 500er mit kleinem Vergaser. War das der richtige Weg, oder ist es heute besser mit Viertaktern mit 125 und dann 250 ccm?

Das mit den 125ern ist nicht schlecht, die haben ziemlich viel Power. Wenn du dieses Motorrad vier Runden Vollgas im Kreis fahren kannst, dann kannst du das auch mit der 250er und 500er. So viel Unterschied ist da nicht. Das ist besser als früher, als man von 80 auf 500 ccm umsteigen musste.

Andererseits fuhr man in Skandinavien immer mit 80-ccm-Zeitaktern und sie brachten viele Speedway-Weltstars hervor.

Ein Zweitakter ist halt aggressiv, Viertakter fahren ist einfacher. Wenn ein Viertakter schön rund läuft, dann weiß du genau, wann die Leistung einsetzt. Beim Zweitakter ist das anders. Ich finde es trotzdem nicht schlecht, wie es heute bei uns ist.

Wenn du aus einer kleinen Ortschaft wie Baindt mit 5000 Einwohnern kommst: Ist es eher hilfreich oder hinderlich, wenn es drei schnelle Rennfahrer gibt? Du, dein Bruder Hermann und Sirg Schützbach wart von der 50er-Klasse an Gegner.

Hinderlich war es sicher nicht, wir kamen alle super miteinander aus. Jeder will der Bessere sein. Man redet miteinander, aber Rennbahn ist Rennbahn. Das war auch zwischen mir und meinem Bruder Hermann so. Wir haben zusammen geschraubt und jeder kannte genau das Material des anderen. Aber auf der Bahn waren wir Gegner.

Gab es unter euch Brüdern nie Neid, weil einer erfolgreicher war oder das bessere Material bekam?

Nein, unser Vater hat immer darauf geguckt, dass wir beide das Gleiche hatten. Wegen des Neids musst du Hermann fragen – es kam nur selten vor, dass ich hinter ihm war.

Scherz beiseite. In den Schülerklassen waren wir gleichauf. Hermann ging dann ein Jahr früher in die B-Lizenz und ich ging dann zwei Jahre früher als er in die I-Lizenz.

Lesen Sie in den kommenden Tagen den dritten Teil des Interviews, in dem Daniel Bacher über die heutigen Verhältnisse im Langbahn- und Speedway-GP spricht.

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