Weltrekordler: Duden, Trupkovic, Müller und Tatum
Kelvin Tatum 1994 bei seiner Weltrekordfahrt in Rastede
Willy Duden, genannt «Bretter-Willy», hielt von 1981 bis 1993 den Grasbahn-Weltrekord auf der 900 Meter langen Grasbahn in Cloppenburg mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 137,17 km/h über eine Runde mit «fliegendem» Start. Der Heeslinger, Jahrgang 1947, konnte zwar nie einen großen nationalen oder internationalen Einzeltitel gewinnen, aber er stand fünfmal im Finale zur Langbahn-Weltmeisterschaft. Duden beendete seine Karriere am 17. Juli 1988 bei seinem Abschiedsrennen auf der Grasbahn in Cloppenburg und machte sich später auch als Tuner einen Namen.
Am 9. August 1992 holte Mario Trupkovic den Weltrekord in den Rasteder Schloßpark. Vor 3000 Zuschauern, bei brütender Hitze und knochentrockenem Boden verbesserte der Cloppenburger die Rekordmarke auf 138,40 km/h. Marcel Gerhard (CH, 136,26 km/h), Detlef Conradi (D, 133,77 km/h), Robert Barth (D, 133,03) und der Argentinier Luis-Alberto Vallejos folgten. Am Ende konnte Trupkovic nicht nur die Ehre des «Grasbahn-Weltrekordlers» und die des Gesamtsiegers, sondern auch noch eine Prämie von 4.000 Mark mit nach Haus nehmen.
Nur ein Jahr später, am 18. Juli 1993, machte Egon Müller als 45-Jähriger zumindest den MSC Cloppenburg glücklich. 8500 Zuschauer bejubelten damals die Bestmarke des Kielers im Stadion an der Friesoyther Straße, der den Grasbahn-Weltrekord auf 138,88 km/h schraubte und dafür eine Extraprämie von 1000 Mark erhielt. Stadionsprecher Klaus Witt aus Wedel brüllte nach der Rekordfahrt ins Mikrofon: «Der Weltrekord für Grasbahnen ist wieder in Cloppenburg!»
Einen Fabel-Weltrekord, der bis heute gültig ist und wahrscheinlich niemals mehr überboten werden wird, stellte der Engländer Kelvin Tatum am 14. August 1994 in Rastede auf. 143,08 km/h lautete damals die offizielle Durchschnittsgeschwindigkeit für die 1000 m lange Runde nach «fliegendem» Start. Die damals noch handgestoppte Zeit konnte danach nicht wieder verbessert werden und da auch der Radius der ultraschnellen Grasbahn im Rasteder Schlosspark verändert wurde und die Grasbahn in Cloppenburg längst Geschichte ist, wird daraus auch nichts mehr werden.
Die allerschnellste Runde auf einer Langbahn drehte allerdings ein anderer. Markus Eibl aus Pfarrkirchen raste im Jahr 2006 auf der Pferderennbahn in Berlin-Karlshorst mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 143,74 km/h um die Bahn. Allerdings war das keine Gras-, sondern eine Sandbahn.