Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Thorsten Haupt schmeisst die Brocken hin

Von Rudi Hagen
Vergangenheit: Thorsten Haupt auf der Bahn

Vergangenheit: Thorsten Haupt auf der Bahn

Einfach nur mitfahren ist für Thorsten Haupt keine Option: Der frischgebackene Solo-A-Lizenz-Halter tritt zurück und wird nur noch als Zuschauer Rennen besuchen.

Das ist ein Verlust für den Sport: Thorsten Haupt hört auf mit dem Bahnsport und schmeisst die Brocken hin. Der Zweitplatzierte des Bahnpokals 2010 von Scheessel und Aufsteiger zur Solo-A-Lizenz fährt nicht weiter.

«Ich gebe auf», sagt der 33-jährige Familienvater aus West-Grossefehn gegenüber SPEEDWEEK, «ich wollte gerne weitermachen, aber mir fehlen die Sponsoren in dieser Klasse und damit das Geld. Ich habe keine Lust, einfach nur mitzufahren. Wenn ich im grossen Zirkus wirklich angreifen wollte, bräuchte ich nicht nur mehr finanzielle Mittel, sondern müsste auch insgesamt mehr tun. Um richtig fit zu sein, wären wöchentlich mehrfache Gänge ins Fitnessstudio Pflicht. Das kann ich aber nicht, in bin kein Profi und würde auf diese Schiene auch nicht setzen.»

Schon in der vergangenen Saison fuhr der von Willy Duden betreute Ostfriese in der B-Lizenz schneller als mancher A-Lizenz-Fahrer. Viele Fans wunderten sich, dass Haupt noch nicht international unterwegs war. «Ich habe mich mit meiner Familie darüber unterhalten», erklärt Thorsten Haupt, «wir sind überein gekommen, dass es sich nicht lohnt, alles aufs Spiel zu setzen, wie es andere manchmal tun. Es ist doch so: Du jagst dir in diesem Sport die Knochen kaputt und musst am Ende noch Geld mitbringen. Ich wäre vielleicht noch in der B-Lizenz gefahren, aber der DMSB hat mich hoch gestuft, so dass die Bedingungen anders wurden. Nur so mitzufahren, dazu bin ich mir zu schade, Halbherzigkeiten gibt es bei mir nicht.»

Haupt verdient sein Geld in der Lift-Branche und ist auch im Ausland auf Messen unterwegs. «Wenn ich Rennen fahre, verdiene ich kein Geld, so ist das.» Jetzt will sich Haupt mehr Zeit für seine Frau Anja und seine Söhne Fynn (7) und Tom (6) nehmen. «Dem Bahnsport bleibe ich aber verbunden. In Moorwinkelsdamm und Rastede wird man mich auf jeden Fall noch als Zuschauer sehen.»

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