Rudolph: «Ende der Saison ist Schluss»
Peppi Rudolph: Am Saisonende ist Schluss
«Nachgedacht habe ich über diesen Schritt schon länger», gesteht Herbert «Peppi» Rudolph. In Worte fasste er die Gedanken über seinen Rücktritt beim Himmelfahrtsrennen in Herxheim nach dem ersten Vorlauf. Vorausgegangen war dem spontan erklärten Rücktritt eine Szene, die typischer für den Pilstinger nicht sein könnte: Mit einem noch nicht ausgeheilten Sprunggelenksbruch führte Rudolph dreieinhalb Runden lang das Rennen an, hatte sich wieder einmal zurückgekämpft auf die Erfolgsspur. Dann platzte der Motor. Aus. Schluss. Vorbei. Keine Punkte: «Früher hätte es auch mich bei so etwas innerlich zerrissen. In Herxheim war das nicht mehr so. Das habe ich akzeptiert und beschlossen: Jetzt musst du was ändern.»
Rudolph hatte aber nicht mit den Reaktionen von Fans, Sponsoren, Veranstaltern und des eigenen Teams gerechnet. «Immer wieder hörte ich: Du bist zu gut, zu lange im Renngeschehen, als dass du jetzt so und von heute auf morgen aufhörst und dich aus dem Staub machst.» Zwei Tage bewegte sich Rudolph im Strudel der Emotionen. Dann fasste er einen Entschluss: «Ich werde bis zum Saisonende 2012 weitermachen und möchte bei der Deutschen Meisterschaft in Pfarrkirchen noch einmal mit dabei sein. Ich will einfach in guter Erinnerung bleiben.»
Nachdem beim Sandbahnrennen in Plattling am Sonntag der Fuss erneut schmerzte, entschied sich Rudolph trotz Fortführung der Karriere gegen einen Einsatz beim Grasbahn-EM-Semifinale in Artigues de Lussac in Frankreich und Schonzeit am nächsten Wochenende: «Wo es genau weitergehen wird, kann ich derzeit noch nicht sagen.»
Im Bahnsport ist der gelernte Kfz-Mechaniker seit 22 Jahren unterwegs. Zu seinen grössten Erfolgen zählen unter anderem zwei vierte Plätze bei den Grand Prix Läufen im vergangenen Jahr, ein siebter Platz im WM-Gesamtklassement im Jahr 2000 und eine Grasbahn-Vize-Europameisterschaft 2004. Mit dem AC Landshut wurde er drei Mal Deutscher Speedway-Mannschaftsmeister.