Tödlicher Gespann-Unfall in Mühldorf wirft Fragen auf
Bei Rennen ist die Startmaschine mit Strohballen gesichert
Peter Lichtenauer (49) und sein Bruder Max (54) hatten sich das 500er-Gespann im Herbst des letzten Jahres gekauft. Für die neue Saison erwägten die Freisinger, in der B-Lizenz mitzufahren. Dazu wollten sie aber erst Trainingserfahrungen sammeln. Das Training am Samstag war offen für Hobbyfahrer, Einsteiger und Profis und bildete den Auftakt der Sandbahnsaison in Mühldorf.
Kurz nach 13 Uhr passierte es. Die Polizeimeldung der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd lautet dazu folgendermaßen: «Aus noch ungeklärter Ursache kam die Maschine von der Strecke ab und der Beiwagen sowie der Insasse des Beiwagens touchierten eine Stahlkonstruktion am Rande der Rennstrecke. Dabei erlitt der 54-Jährige die tödlichen Verletzungen. Der Kriminaldauerdienst der KPI Traunstein, Außenstelle Mühldorf, übernahm zusammen mit den Beamten der Polizeiinspektion Mühldorf die Ermittlungen zu Unfallursache und Unfallhergang. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Traunstein wurde ein Sachverständiger an die Unfallstelle beordert.»
Aus den noch laufenden Ermittlungen deutet vieles darauf hin, dass die Unerfahrenheit von Fahrer und Beifahrer den Unfall herbeiführte. «Es schaut so aus, als ob es sich um einen tragischen Fahrfehler handelt», sagte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Christian Langenmair, später. Dem Vernehmen nach war das Gespann mit den beiden Brüdern nach innen von der Strecke abgekommen und hatte dabei den Pfosten der Startmaschine touchiert.
Der MSC Mühldorf wird sich die Frage gefallen lassen müssen, warum die Startmaschine nicht wie bei Rennen üblich und nötig mit Strohballen gesichert war. «Wenn eine Sicherung fehlt und man stellt fest, mit der Sicherung wäre eventuell weniger passiert, dann wird auch gegen den Betreiber ermittelt», erklärte Polizeisprecher Langenmair. Das wäre dann ein Fall für die Staatsanwaltschaft.