Ben Bostrom: «Die Fans lieben Rivalitäten»
Ben Bostrom war immer von Freunden umgeben – oder doch Rivalen?
In den Jahren 2000 bis 2002 zeigte Ben Bostrom als Stammfahrer konstant gute Leistungen in der Superbike-WM und konnte auch einige Laufsiege erringen. Heute verfolgt der mittlerweile 42-jährige US-Amerikaner die Rennszene nur noch aus der Ferne und widmet sich seiner Familie. Im Gespräch mit GPOne.com hat er dennoch einige Ratschläge für Fahrer und Veranstalter parat.
«Die Rennfahrer müssen auf den Titelseiten der allgemein bekannten Magazine erscheinen, damit die Öffentlichkeit die Protagonisten wahrnimmt: Valentino Rossi ist eine allseits bekannte Persönlichkeit und nicht nur ein Rennfahrer. Ich hatte ebenfalls meinen Anteil an Popularität, weil ich in verschiedenen Shows aufgetreten und in Musikmagazinen erschienen bin», meinte der Familienvater. «Der Erfolg einer Weltmeisterschaft hängt davon ab, wo die Superstars sind. Die Fans lieben Rivalitäten. In MotoGP vertragen sich Rossi und Márquez nicht und das zieht die Massen an. Wie auch immer, um vom Ärger verschont zu bleiben, muss eine Persönlichkeit immer er oder sie selbst bleiben. In jeder Situation! Jeder, der lügt oder etwas vorspielt, wird früher oder später entlarvt und das ist wirklich schade.»
Die letzten Zwischenfälle, die die Stimmung unter Fans und Fahrer aufheizten, empörten Bostrom. «Während meiner Karriere hatte ich nie Feinde und ich habe keine anderen Fahrer gehasst. Wenn ich meinen Helm abnehme, muss ich meinen Rivalen gratulieren. Ich muss ihnen danken, dass sie mich bis ans Limit gefordert haben.»
Dass die Startaufstellung für den zweiten Superbike-Lauf ab 2017 durchgemischt wird, findet der WM-Dritte von 2001 bedenklich. «Naja, das alles wird gut für die Fans an der Strecke und die TV-Zuschauer sein», ergänzte Bostrom. «Nichtsdestotrotz, ich denke für den Gewinner wird das gefährlich, da er theoretisch der Schnellste ist und somit Risiken eingehen muss, um an die Spitze zu gelangen. Änderungen sollten schrittweise einfließen, ohne das ursprüngliche Format zu verwerfen.»