Nicky Hayden: «Mürrische Typen, wie vor 50 Jahren»
Nicky Hayden: Profitiert er 2017 von der neuen Startreihenfolge für das zweite SBK-Rennen?
Mit der Einführung des neuen Startverfahren für das zweite Superbike-Rennen hat sich die Dorna bei den Top-Piloten nicht sonderlich beliebt gemacht. Der Sieger des ersten Laufs muss ab 2017 im zweiten Lauf vom neunten Startplatz losbrausen, auf der Pole-Position wiederum steht der Vierte. Für die 2016-Seriensieger Jonathan Rea (Kawasaki) und Chaz Davies (Ducati) bedeutet das mehr riskante Überholmanöver am Rennsonntag.
Für Nicky Hayden geht diese Maßnahme jedoch völlig in Ordnung. Es dient der Unterhaltung und ist somit im Sinne der Zuschauer. «Mir wurde vorgeworfen ich würde das nur mögen, weil ich 2016 einige Male Vierter oder Fünfter wurde. Das ist richtig – ich wünschte diese Maßnahme hätte man bereits vor einem Jahr getroffen», sagte der US-Amerikaner bei Cycle World. «Als Racer liebe ich es vielleicht nicht, doch es kann bessere Rennen ermöglichen.»
Hayden hat kein Problem damit, alte Zöpfe abzuschneiden. «Ich mag das wirklich», versichert der 35-Jährige. «Ich weiß, einige sind nicht davon begeistert, aber das sind mürrische Typen in ihren Werkstätten, die noch alles so wie vor 50 Jahren haben möchten. Ich denke, wir werden eine schöne Mischung haben – es ist ja keine komplette Umkehr der Startreihenfolge. Die Top-3 werden nur zwei Reihen nach hinten geschoben, das war’s im Grunde schon. Chaz Davies gewann letzte Saison einige Rennen von Startplatz 5, 6 oder 7 – man wird im zweiten Rennen also nicht jeglicher Chancen beraubt.»
«Wenn die Fans das erste Rennen gesehen haben, möchten sie doch keinen identischen zweiten Lauf erleben. Seien wir doch ehrlich, die Superbike-WM braucht etwas mehr Spannung», sagte Hayden weiter. «Ich denke, die Fans sind etwas müde geworden, weil immer dieselben Werkspiloten gewinnen. Unsere Aufgabe ist es, wachsam zu sein und nachzusteuern. Die neue Regel belohnt vielleicht nicht die Leistung, aber so ist das Leben. Ich mag auch keine Steuern zahlen, muss es aber trotzdem.»