Jonathan Rea über ZX-10RR: Höhere Drehzahl, mehr PS
Schon jetzt ist Jonathan Rea (88 Podestplätze, 38 Siege) einer der erfolgreichsten Superbike-Piloten aller Zeiten. Nach zwei gewonnenen Weltmeisterschaften in Folge geht seine Ära 2017 mit Kawasaki in die nächste Runde. SPEEDWEEK.com sprach mit dem in Ballymena in Nordirland geborenen 29-Jährigen darüber, welchen Einfluss er auf die Entwicklung seiner Motorräder nehmen konnte und was er sich von der für 2017 neu homologierten ZX-10RR verspricht.
Johnny, du wurdest 2015 mit einem Motorrad Weltmeister, auf das du keinen Einfluss nehmen konntest. Wie konntest du derart stärker sein als dein Teamkollege Tom Sykes, der bereits seit 2010 für Kawasaki fährt?
Die ZX-10R aus meiner ersten Saison bei Kawasaki kam 2011 auf den Markt und wurde wohl überwiegend von Pere Riba als Testfahrer beeinflusst. Es basierte also nicht auf Toms Wünschen. Aber es passte gut zu mir, das konnte man an den Ergebnissen im Vergleich zu denen von meinem Teamkollegen sehen.
Und wie viel Jonathan Rea steckt in deinem 2016er-Motorrad?
Als 2016 das neue Modell kam, konnte ich persönlich noch keinen Einfluss auf die Entwicklung nehmen. Dieses Motorrad basierte auf den Kommentaren von Tom aus den vergangenen Jahren. Es hat eine brachiale Beschleunigung und lässt sich mehr wie ein Stop-and-go-Bike fahren – weil das seine Stärke als Fahrer ist. Bei mir ist es umgekehrt der Kurvenspeed. Deshalb hatten wir zuerst Probleme mit dem Motorrad und mussten es nach und nach an meinen Fahrstil anpassen. Den Charakter vom Motor konnten wir nicht total umdrehen, aber wir konnten die Gewichtsverteilung ändern. Das hat uns viel geholfen.
Auf was müssen wir uns 2017 mit der neuen RR einstellen? Eine totale Machtdemonstration und den dritten WM-Titel vor dir?
Die neue ZX-10RR ist letztendlich nur ein Straßenmotorrad, das für Renntrainings sicher einen großen Schritt nach vorne bringt. Für uns liegt die größte Verbesserung im Motor, der uns mehr Möglichkeiten bietet. Ich erwarte höhere Drehzahlen und somit mehr PS. Insgesamt bin ich für 2017 sehr optimistisch. Ich bin jetzt zwei Jahre bei Kawasaki und die Ingenieure und Mechaniker verstehen immer besser, was ich mir vorstelle und wünsche.