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Weshalb Kundenteams 2017 keine Honda Fireblade wollen

Von Ivo Schützbach
Seit 2011 sehen wir in der Superbike-WM nur noch das offizielle Team von Ten Kate Racing, Honda-Kundenteams sind ausgestorben. Vor 2018 wird sich daran nichts ändern.

2017 greift Honda in der Superbike-WM mit der neuen CBR1000RR SP2 Fireblade an, mit Nicky Hayden und Stefan Bradl stehen zwei ehemalige MotoGP-Fahrer unter Vertrag, in Red Bull wurde ein potenter Hauptsponsor gefunden.

Seit 2007 mit James Toseland wurde Honda nie mehr Superbike-Weltmeister, selbst der schnelle Jonathan Rea kam nicht über WM-Rang 3 (2014) hinaus. Kein Wunder, gab es von Kundenteams jahrelang kein Interesse am Einsatz einer Fireblade.

Abgesehen von Ten Kate sahen wir zuletzt 2011 mit Echo CRS ein anderes Team, das auf Honda setzte.

In den letzten Jahren sorgte lediglich PTR-Teamchef Simon Buckmaster immer wieder für Schlagzeilen, in dem er davon sprach, dass er mit seiner Truppe in die Superbike-WM aufsteigen wolle, wenn es endlich eine neue Fireblade gibt.

Diese wurde im Oktober 2016 auf der Intermot in Köln präsentiert, in der Superbike-WM 2017 werden wir aber nur das offizielle Team Red Bull Honda von Ten Kate sehen.

Robert Watherston, Rennchef von Honda Europa, sagte zum Thema Kundenteams: «Es gab Interesse, es ist aber zu früh dafür, weil das Motorrad so spät kommt. Es wäre sehr schwierig für uns, ein Kundenteam für nächste Saison auszurüsten. Aber jetzt haben wir die neue Fireblade. Die Superbike-WM ist eine extrem umkämpfte Meisterschaft, wir müssen das Beste herausholen.»

PTR nur in der Supersport-WM

Hayden und Bradl werden Ende Januar in Jerez erstmals mit der neuen Fireblade ausrücken. Buckmaster beschränkt sich auch 2017 auf die Supersport-WM, in welcher er mit seinem Team CIA Landlord Insurance Honda mit mindestens drei Fahrern dabei sein wird, darunter Vizeweltmeister Jules Cluzel und der Schweizer Robin Mulhauser.

«Das neue Motorrad kommt so spät, dass die Herausforderung für Honda schon groß genug ist, es für ein Team fertig zu bekommen», sagte Buckmaster gegenüber SPEEDWEEK.com. «Um jetzt aufzusteigen, ist nicht die richtig Zeit, ich muss ein weiteres Jahr warten. Ich will auf dem höchsten Level antreten, wenn ich die Wahl hätte, würden wir MotoGP fahren. Es gibt keinen Grund in die Superbike-WM zu wechseln, wenn du dort nicht mithalten kannst. Ich will nicht dabei sein und im Nirgendwo stranden.»

«Selbst wenn die Finanzierung für die Superbike-WM 2017 gestanden wäre», so Buckmaster, «wäre das mit Honda kaum machbar gewesen. Sogar für Ten Kate wird es schwierig – und sie waren Weltmeister und wissen, wie sie mit dem neuen Motorrad umzugehen haben. Schau dir Crescent mit Yamaha an – mit einem neuen Bike ist es nie einfach. Kawasaki hat es da leichter, jegliche Entwicklung wird für das Superbike gemacht, weil sie nicht in MotoGP sind. Die neue Honda wird gut – wenn sich mir die Möglichkeit bietet, werden wir in SBK antreten.»

Der Vertrag zwischen PTR und Honda wird von Jahr zu Jahr verlängert, Buckmaster könnte die Superbike-WM auch mit einem anderen Hersteller bestreiten. Der Engländer gibt aber zu bedenken: «Mich verbindet mit Honda eine lange Freundschaft, wir arbeiten gut zusammen. Ich will aber nichts ausschließen. Crescent hat auch von Suzuki zu Yamaha gewechselt, weil das eine gute Chance für sie war.»

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