Arbeitsloser Joshua Brookes: Letzte Chance Suzuki?

In der Britischen Superbike-Meisterschaft fuhr Joshua Brookes 2015 mit der Yamaha R1 alle in Grund und Boden – 13 Siege in 26 Rennen! In der Weltmeisterschaft kam der 33-Jährige mit der BMW S1000RR auf keinen grünen Zweig. Platz 7 beim Sturzfestival im Regen auf dem Lausitzring markiert sein bestes Ergebnis, in der Gesamtwertung wurde Brookes lediglich 14.

Seit ihm sein diesjähriges Team Milwaukee im Juli mitteilte, dass sie 2017 auf Eugene Laverty und Lorenzo Savadori setzen werden, ist Brookes auf Jobsuche. Doch nach und nach wurden alle Spitzenplätze in der Superbike-WM, der Britischen Meisterschaft und dem US-Championat MotoAmerica mit anderen Fahrern besetzt. Anfang Oktober war sich Brookes mit Halsall Racing so gut wie einig, das BSB-Team wollte von Suzuki auf Yamaha umsteigen. Mitte November wurde überraschend der BSB-Rückzug verkündet, Anfang Dezember ist der Sydneysider noch immer ohne Job für die kommende Saison.

Am 16./17. Dezember nimmt Brookes im Sydney Motorsport Park, ehemals Eastern Creek, an der finale Runde der Australasien Superbike-Meisterschaft teil. Er ersetzt im Team SA Kawasaki BCperformance den verletzten Ben Burke.

«Die letzten elf Jahre fuhr ich in der Superbike-WM und der Britischen Meisterschaft, ich fand die Einladung interessant, mal ein Rennen zu Hause zu fahren», erzählte Brookes unseren Kollegen von MCN. «Ich freue mich darauf, die Kawasaki ZX-10R zu fahren. Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen werden, um mich bei diesem einmaligen Einsatz zu sehen.»

Der Britische Meister von 2015 will sich mit einem starken Resultat für 2017 empfehlen. Doch in der Superbike-WM zeigt nur noch das Team Toth Yamaha Interesse an ihm, in BSB ist der letzte verbliebene gute Platz jener im Team Bennetts Suzuki an der Seite von Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli. Um diesen Platz buhlt aber auch Tommy Bridewell.

«Die Suzuki zu fahren wäre super, sie haben ein neues Modell», meinte Brookes zu SPEEDWEEK.com. «Mich verbindet eine lange Freundschaft mit Suzuki, ich fuhr für sie drei Jahre lang in Suzuka. Jeder geht davon aus, dass das neue Motorrad gut sein wird. Ich habe versucht, bei Yoshimura Suzuki in den USA unterzukommen, damit ich in der richtigen Position bin, wenn Suzuki 2018 mit einem Werksteam in die Superbike-WM einsteigt. Ein Jahr in Amerika mit dem neuen Bike hätte der Grundstein sein sollen, um dann mit dem neuen Modell in die Weltmeisterschaft zurückzukehren.»

Yoshimura macht aber mit Roger-Lee Hayden und Toni Elias weiter, Brookes bleibt nur noch BSB, um bei Suzuki einen Fuß in die Türe zu bekommen. «Es ist nicht klar, wohin mein Weg führt», gibt er zu. «Weder mit welchem Hersteller, noch in welcher Meisterschaft.»