Offiziell: Joshua Brookes fährt doch Superbike-WM
Joshua Brookes hat in der WM eine Rechnung offen
Nach dem kläglichen 14. WM-Rang in der vergangenen Saison wollte kein Superbike-WM-Team Joshua Brookes für 2017 haben. Der Australier unterschrieb daraufhin bei Anvil Hire TAG Yamaha für die Britische Superbike-Meisterschaft und bei Norton für die Tourist Trophy auf der Insel Man.
Für regelmäßige Besucher von SPEEDWEEK.com nichts Neues: Brookes arbeitete auch daran, beim WM-Auftakt in seiner Heimat dabei zu sein. Seinen Start auf Phillip Island Ende Februar bestätigte er nun offiziell.
Brookes wird jene Yamaha R1 fahren, mit der er 2015 Britischer Meister wurde, für die Abwicklung vor Ort sorgt das Team ER Motorsport.
Bemerkenswert: Brookes fuhr 2015 in BSB für Milwaukee Yamaha. Das Team wechselte für 2016 in die Superbike-WM und verkaufte die Motorräder an das Team von Tommy Hill. Der Engländer wiederum sperrte sein Team Ende letztes Jahr zu und versucht nun, sein Material an den Mann zu bringen.
Brookes hofft, dass er mit der Yamaha sein wahres Potenzial zeigen kann, mit der BMW S1000RR kam er in der WM 2016 nicht zurecht. Sollte das BSB-Bike nicht aufgerüstet werden, wird er damit aber kaum konkurrenzfähig sein. Die BSB-Elektronik ist rudimentär, es gibt keine Traktionskontrolle. Über eine Runde auf Phillip Island fällt das bei einem am Gasgriff feinfühligen Fahrer kaum ins Gewicht. Über die Renndistanz wird er auf der reifenmordenden Strecke aber straucheln.
Außerdem müssen in der Weltmeisterschaft homologierte Federelemente und Bremsen eingesetzt werden.
«Ich habe großartige Leute um mich, die mir bei diesem Projekt helfen», erklärte Brookes. «Deshalb hoffe ich, dass wir Erfolg haben. In diesen Event habe ich so viel hineingesteckt, wie in nichts zuvor. Ich habe dabei geholfen das Motorrad zu kaufen, sorge dafür, dass Ersatzteile vorhanden sind, und dass alles verfrachtet wird. Ich bin recht stolz darauf, dass das alles klappt.»
Erfreulich für den Promoter auf Phillip Island: Mit Brookes wird ein Australier dabei sein, unter den Fixstartern der Weltmeisterschaft 2017 ist keiner zu finden. «Es ist Jahre her, dass die Fans jemanden zum Zujubeln hatten, der eine echte Chance hat», meinte der 33-Jährige. «Ich hoffe, dass ich die Erwartungen erfüllen kann.»
Abgesehen von den Gaststarts von Troy Bayliss zu Beginn der Saison 2015 im Ducati-Werksteam, war Troy Corser der letzte Weltklasse-Australier in der Superbike-WM. Seine letzte gute Saison hatte er 2008, damals wurde er auf Yamaha hinter Bayliss Vizeweltmeister. Interessant, dass sich Brookes in derselben Liga sieht.