Tom Sykes (Kawasaki): «Ich muss mich ändern»
Ein nachdenklicher Tom Sykes. Will er in der aktuellen Superbike-WM Erfolg haben, muss er seinen Fahrstil anpassen
Schon als die Superbike-WM 2014 mit der Einführung der Evo-Kategorie auf mehr Seriennähe getrimmt wurde, reagiert Tom Sykes mit Unverständnis. Ein solch kastriertes Rennmotorrad würde er nicht fahren, sagte der Kawasaki-Pilot damals.
Heute bleibt dem Weltmeister von 2013 keine andere Wahl, denn Schritt für Schritt wurden durch die Dorna als Promoter der seriennahen Weltmeisterschaft Maßnahmen umgesetzt, die das technische Niveau immer weiter reduzierte. Auch 2017 gibt es Neuerungen, die unter anderem den Einsatz einer Lichtmaschine wieder erforderlich macht. Damit einher geht eine sanftere Motorcharakteristik, Sykes bevorzugt aber eine aggressive Leistungsentfaltung.
«Durch die jüngsten Regeländerungen sind die Bikes nicht mehr das, was ich unter einem Rennmotorrad verstehe. Wir haben uns immer weiter davon entfernt und ich muss einsehen, dass ich mich anpassen muss», sagte Sykes. «Ich muss akzeptieren, dass wir nicht mehr ein echtes Race-Bike zur Verfügung haben und ich mich daran gewöhnen muss. Das war wahrscheinlich mein größtes Problem in der vergangenen Jahren.»
In den beiden vergangenen Jahren zog Sykes gegen seinen Teamkollegen Jonathan Rea in der zweiten Rennhälfte vor allem deshalb den Kürzeren, weil er seinen Reifen mit seinem Fahrstil zu viel abverlangte. «Es wird Zeit zu akzeptieren, dass ich Kompromisse eingehen muss», zeigte sich der 31-Jährige nun einsichtig. «Ich kann das Set-up der Ninja nicht mehr wie in Vergangenheit perfektionieren, also muss ich wahrscheinlich ein wenig an mir selbst arbeiten.
Sykes hat vor dem ersten Training auf Phillip Island an noch sechs Testtagen Zeit, seinen Fahrstil anzupassen. Am heutigen Dienstag beginnt der Wintertest in Jerez de la Frontera.