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Rennchef Albesiano: «Aprilia muss erfolgreich sein»

Von Ivo Schützbach
Aprilia-Rennchef Romano Albesiano bei der Arbeit

Aprilia-Rennchef Romano Albesiano bei der Arbeit

Mit dem Milwaukee-Team als Partner kehrt Aprilia mit so viel Engagement in die Superbike-WM zurück, wie seit 2014 nicht mehr. SPEEDWEEK.com sprach in Jerez mit Rennchef Romano Albesiano.

2010 und 2012 wurde Aprilia mit Max Biaggi Superbike-Weltmeister, 2014 mit Sylvain Guintoli. Dann fiel die Entscheidung für den MotoGP-Einstieg, seit 2015 wurden alle Ressourcen dafür gebündelt.

2015 setzte das Privatteam Red Devils Roma in der Superbike-WM zwei Aprilia RSV4 RF ein, vergangene Saison IodaRacing. Unterstützung bekamen beide Teams vom Hersteller aus Noale nur bedingt.

2017 bringt sich Aprilia wieder deutlich mehr ein, das Milwaukee-Team erhält offiziell Werksunterstützung und wird als Aushängeschild hergezeigt.

SPEEDWEEK.com sprach mit Aprilia-Rennchef Romano Albesiano über die Hintergründe.

Romano, was waren letztlich die Gründe, dass sich Aprilia in der Superbike-WM wieder verstärkt einbringt?

Wir sind ja nie ganz ausgestiegen, sondern waren immer dabei.

Strategisch ist unser Hauptziel ganz klar MotoGP. Das war so und ist so.

2016 begannen wir in MotoGP quasi bei Null, wir hatten keine Ressourcen, um dem Superbike-Team mehr Unterstützung zukommen zu lassen. Auch dieses Jahr ist MotoGP eine Herausforderung für uns, ein bestehendes Projekt weiterzuentwickeln erlaubt uns aber, einige Ressourcen für Superbike zu verwenden.

Hilft euch dabei auch, dass Milwaukee selbst viele Ressourcen hat?

Ein starker Partner ist der Schlüssel dafür, uns ein gewisses Engagement bei den Superbikes zu erlauben. Ohne einen solchen könnten wir das nicht, am Aprilia-Personal hat sich seit letztem Jahr nichts geändert.

Kümmert sich Aprilia komplett um die Entwicklung des Motorrades, oder zeichnet sich auch das Team für gewisse Teile verantwortlich?

Die Entwicklungen auf der Rennstrecke machen wir gemeinsam mit dem Team. Um den Motor und die Elektronik kümmern wir uns im Werk, die Mappings machen wir zusammen mit dem Team.

Wie viele Leute von Aprilia finden wir im Milwaukee-Team?

Minimum vier. Zwei Ingenieure, ein Datenmann und ein Mechaniker. Falls nötig, werden wir mehr Ingenieure bringen.

Wird das Engagement von Aprilia genug sein, um gegen die Spitzenteams von Kawasaki und Ducati bestehen zu können?

Wir haben mit dem Team einen Zwei-Jahres-Vertrag und bauen mittelfristig gemeinsam etwas auf. Laverty kommt aus MotoGP, Savadori wächst an seinen Aufgaben. Die Saison 2017 muss erfolgreich sein, maximalen Erfolg erwarten wir aber erst 2018, dann wollen wir den WM-Titel.

Wird Laverty Aprilia auch weiterhin im MotoGP-Testteam helfen?

Ja, einen Test hatten wir mit ihm bereits in Valencia, dieses Jahr wird er regelmäßig für uns testen. Von den Regeln sind wir bei den MotoGP-Tests kaum eingeschränkt, der enge Kalender lässt uns aber nur wenig Spielraum.

Mit Eugene haben wir einen sehr erfahrenen und schnellen Piloten, dem wir extra Arbeit aufhalsen können, wenn unsere anderen Fahrer mit anderen Dingen beschäftigt sind.

Ist der Vertrag mit dem zweiten Superbike-Team IodaRacing inzwischen unterschrieben?

Wir sind kurz davor, aber noch ist nichts unterschrieben.

Wird IodaRacing die gleichen Motorräder erhalten wie Milwaukee?

Für den Beginn der Meisterschaft ist das aus praktischen Gründen nicht möglich. Ioda wird mit den letztjährigen Maschinen in die Saison starten – mehr oder weniger. Später bekommen sie dann Upgrades.

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