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Yamaha-Präsentation: Erste Bilder der verbesserten R1

Von Ivo Schützbach
Am heutigen Dienstag stellt Yamaha in Norditalien alle werksunterstützten Teams vor, bis auf MotoGP. Michael van der Mark und Alex Lowes bilden die Superbike-Speerspitze.

2016 kehrte Yamaha werksseitig in die Superbike-WM zurück, doch das erste Jahr mit der neuen YZF-R1 gestaltete sich schwierig. Die letztjährigen Piloten Alex Lowes und Sylvain Guintoli waren viel verletzt, darunter litt die Entwicklung des Motorrades.

Es dauerte bist zum letzten Rennwochenende in Katar, dass wir einen Yamaha-Piloten auf dem Treppchen sahen, Guintoli wurde im ersten Lauf Dritter.

Obwohl der Franzose für den einzigen Podestplatz sorgte und in der WM-Gesamtwertung trotz zehn Rennen weniger (!) vor Lowes landete, wurde der Vertrag mit dem Engländer verlängert und Guintoli musste seinen Platz für den über zehn Jahre jüngeren Michael van der Mark räumen.

Der Niederländer fuhr zuvor sechs Jahre lang für Honda und gewann im Team Ten Kate die Superstock-600-EM sowie die Supersport-WM. In seinen bislang zwei Jahren in der Superbike-WM eroberte er neun Podestplätze, die Weltmeisterschaft 2016 beendete er als Vierter und schlug dabei seinen berühmten Teamkollegen, Ex-MotoGP-Champion Nicky Hayden.

Yamaha stellt 2017 mit van der Mark und Lowes das jüngste Spitzenteam, die beiden sind beim Saisonstart Ende Februar in Australien im Schnitt 25,4 Jahre alt.

Gegenüber 2016 wurde an der Yamaha R1 viel gearbeitet, wie Michael van der Mark im folgenden Interview verriet. Das war notwendig, das Team blieb letztes Jahr deutlich unter den Erwartungen. Mit Tonello Energie (war jahrelang bei Honda) wurde neben Pata und Rizla ein weiterer Sponsor an Land gezogen.

Bei Yamaha träumt man davon, den Titelgewinn von Ben Spies 2009 zu wiederholen, den einzigen bei den Superbikes in 29 Jahren. Der Texaner holte damals in 28 WM-Läufen 17 Podestplätze, darunter 14 Siege.

Michael, vor dem letzten Test auf Phillip Island hast du drei Tests auf der Yamaha absolviert. Was kannst du mir über das Motorrad erzählen?

Es hat sich über den Winter sehr verändert, es war beim letzten Test in Jerez komplett anders als Ende letztes Jahr.

Der größte Unterschied zur Honda sind das Handling und der Motorcharakter.

Ist es nur anders oder besser?

Ich finde besser, ich muss aber erst noch den Weg finden, um die Vorteile zu nützen.

Was hat sich am Motorrad seit Ende November geändert?

Damals hatten wir nur ein Motorrad und ich musste es mir mit Alex Lowes teilen. Jetzt ist das Motorrad fertig, der größte Fortschritt ist die Schwinge, sie sorgt dafür, dass das Motorrad stabiler ist.

Der Tank ist anders, der Massenschwerpunkt ist besser. Optisch sehen die Änderungen nicht nach viel aus, aber Yamaha hat wirklich viel gemacht.

Gibt es Unterschiede bei den Arbeitsabläufen zwischen dem Honda-Team von Ten Kate und dem Yamaha-Team von Crescent?

Sogar große. Bei Crescent geht es während der Tests deutlich ruhiger zu. Wie es während eines Rennwochenendes ist, werde ich noch sehen.

Es ist der Stil von Ten Kate, dass man so oft rausgeht, wie man kann – so habe auch ich immer gearbeitet. Bei Yamaha halten sie mich zu mehr Ruhe an, ich soll Energie sparen und den Test so effektiv und gut wie möglich absolvieren. Ich will immer nur fahren, es ist gut, dass sie mich etwas einbremsen.

Versprichst du dir größere Fortschritte durch diesen neuen Arbeitsstil?

Ja. Normal fahre ich in einem Test sehr viele Runden. Es ist besser, wenn ich weniger fahre und dafür mehr auf die Qualität achte.

Nach den Tests sieht es so aus, als wäre Yamaha hinter Kawasaki und Ducati die Nummer 3. Gleich auf mit Aprilia, aber vor Honda, BMW und MV Agusta. Siehst du eine Titelchance für euch?

Wenn wir die WM in den Top-5 beenden und oft aufs Podest fahren, dann müssen wir glücklich sein. Wir kommen Kawasaki und Ducati näher, aber sie liegen weit voraus. Wir müssen einen weiteren großen Schritt machen, dann können wir ihnen nahe kommen.

Bewegst du die Yamaha bereits am Limit oder bist du immer noch dabei, dich an die R1 zu gewöhnen?

Ich muss herausfinden, wie ich die Maschine fahre. Ich musste meinen Fahrstil enorm umstellen. Ich fahre am Limit, aber nicht am Limit des Motorrades.

Ich muss das Bike weicher fahren, es mag es nicht, wenn man es zu aggressiv bewegt. Das ist schwierig für mich. Aggressiv fühlt sich schnell an, aber die gute Rundenzeit kommt damit nicht.

Schnell bin ich dann, wenn ich mich selbst langsam fühle.

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