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MotoGP-Test: Honda konnte van der Mark nicht locken

Von Ivo Schützbach
Nach sechs Jahren gingen Honda und Michael van der Mark getrennte Wege, 2017 bestreitet der Niederländer die Superbike-WM im Yamaha-Werksteam. Das exklusive Interview.

Heute Dienstag präsentiert Yamaha ab 11 Uhr im MotoGP-Hauptquartier in Gerno di Lesmo alle seine werksunterstützten Teams. Alle, bis auf das MotoGP-Team, das wurde bereits in Madrid vorgestellt.

SPEEDWEEK.com setzte sich vorab mit Neuzugang Michael van der Mark zusammen. Der 24-Jährige ist ein Honda-Zögling, für den weltgrößten Motorrad-Hersteller gewann er die Superstock-600-EM und die Supersport-WM, 2016 beendete er die Superbike-Weltmeisterschaft als Vierter. Trotzdem kam es zum Split.

Michael, Honda hat dir im Rahmen einer Vertragsverlängerung letztes Jahr einen MotoGP-Test angeboten, du bist trotzdem zu Yamaha gegangen.

Ich hatte das Gefühl, dass ich den Hersteller wechseln muss.

Okay, sie haben mir einen MotoGP-Test angeboten, was für jeden Rennfahrer ein Traum ist. Aber ein Test entscheidet nicht meine Zukunft. Nur wegen des Tests wäre ich nicht bei Honda geblieben.

Natürlich möchte ich MotoGP fahren. Dafür reicht es aber nicht, dass ich einen Test absolviere und dann wieder warten muss.

Dein Manager Laurens Klein-Koerkamp hat immer betont, dass er in deinem neuen Vertrag verankert haben möchte, dass du mindestens einen MotoGP-Test garantiert hast. Wirst du dieses Jahr für Yamaha testen?

Wir haben mit Yamaha darüber gesprochen, es steht aber nicht im Vertrag. Ich habe sie gefragt, ob ich mal MotoGP testen darf, und sie sagten sofort zu. Bei Honda musste ich zwei Jahre warten, bis man mir das angeboten hat.

Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli sieht die Superbike-WM als erweiterte Talentschmiede für MotoGP. Wenn du bei den Superbikes herausragende Leistungen zeigst, dann bekommst du eine MotoGP-Chance, wie sie Weltmeister Ben Spies bekam. Die Betonung liegt aber auf herausragend.

Spies war unglaublich.

Ich kann nicht genau sagen, was Yamaha unter einer guten Saison versteht. Das lässt sich vor der Saison gar nicht sagen. Das Motorrad wird verbessert, dann müssen wir uns die Resultate anschauen.

Yamaha wird erkennen, was wir auf dem Motorrad leisten. Daran werden sie beurteilen, ob die Saison gut ist oder nicht.

Honda hat an dir nur eine Sache kritisiert: Sie waren der Überzeugung, dass wenn du MotoGP fahren möchtest, dann hättest du deinen damaligen Teamkollegen Nicky Hayden deutlicher distanzieren müssen. Einen Fahrer, der seine besten MotoGP-Tage hinter sich hat.

Ich halte den Vergleich nicht für fair, Nicky ist kein Anfänger und er ist nicht langsam, er ist wirklich schnell. Wir haben beide das Bestmögliche aus der letztjährigen Honda geholt. Ich bin jung – und habe die Weltmeisterschaft vor ihm beendet.

Wie beurteilst du die neue Honda Fireblade?

Sie ist hübsch. Aber Honda wird es schwer haben, weil das Motorrad erst so spät aus Japan kam.

Der Shake-down war nicht so schlecht.

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