Yamahas Kundenteam nur drittklassig – woran es liegt
Riccardo Russo hat nach wie vor das Vertrauen von Guandalini Yamaha
Als neues Team in der Superbike-WM schickt Guandalini 2017 den 24-jährigen Riccardo Russo mit einer Yamaha R1 ins Rennen. Im ersten Jahr der neuen R1 hatte Yamaha keine Unterstützung von Kundenteams angeboten, beim Aufstieg von Guandalini in die seriennahen Motorradweltmeisterschaft hatte Rennchef Andrea Dosoli dagegen seiner Finger im Spiel. Mit einem guten Kundenteam sollen mehr Daten gesammelt und so die Entwicklung der R1 vorangetrieben werden.
Doch obwohl Team und Fahrer das Superbike bereits aus dem Superstock-1000-Cup kannten, verliefen die ersten Saisonrennen von Guandalini harzig. Auf Phillip Island verpasste Russo im ersten Rennen als 16. die Punkteränge, im zweiten Lauf stürzte er. Die ersten und bisher einzigen WM-Punkte gab es für Platz 12 im zweiten Rennen in Thailand, als nur 15 Motorräder ins Ziel kamen. In Aragón fiel der Italiener nach Platz 16 am Samstag mit Defekt im Sonntagsrennen aus.
Im selben Zeitraum fuhr Werkspilot Alex Lowes vier vierte Ränge ein, Teamkollege Michael van der Mark erreichte dreimal die Top-5!
«Ich habe sehr großen Respekt vor den Qualitäten von Russo, er ist ein schneller Racer», nahm Teamchef Mirco Guandalini seinen Fahrer aus der Schusslinie. «Unser Ziel ist, das beste Privatteam zu sein. Die ersten Rennen waren definitiv unter unseren Erwartungen, sind aber mit der späten Lieferung des Materials zu erklären. Leider hatten wir unser Motorrad zwei Monate lang nicht in der Werkstatt, das brachte uns zusätzlich in Schwierigkeiten. Die nächsten Rennen sollten uns besser liegen. Für Assen konnten wir uns seriös vorbereiten und sind bereit für das Rennwochenende.»