Warum Frankie Chili nur noch Bademeister ist
Ein Abschied mit Tränen: Magny-Cours 2006 war das letzte Rennen von Frankie Chili
52 Jahre ist Pierfrancesco Chili mittlerweile alt, nach der Saison 2006 erklärte der beliebte Italiener seinen Rücktritt als aktiver Rennfahrer – aber nicht freiwillig: eine langwierige Verletzung nach einem Teststurz zwang ihn zu diesem Schritt. «Ich brach mir das Becken hatte eine Verletzung am Bein, die sich entzündet hatte. Noch heute macht mir das ab und zu zu schaffen», erinnerte sich Chili im Gespräch mit MCN.
Zu seiner Zeit zählte der Italiener zu den beliebtesten und respektiertesten Piloten im Paddock der Superbike-WM. «Ich glaube, das lag daran, dass ich ein ziemlich normaler Typ bin», sagte der Haudegen. «Wenn ich gewonnen habe, dann war das für alle, nicht nur für mich oder für mein Team. Ich denke, die Leute mochten mich, weil ich ihnen etwas zurückgegeben habe. Manchmal hab ich es im Rennen übertrieben und stürzte, aber so war ich nun einmal.»
Seine besten Jahre waren vierte Ränge 1998 und 2000, insgesamt fuhr er 17 Laufsiege mit Ducati und Suzuki ein. «Die Ducati war mir am Liebsten, vor allem als ich 1998 fürs Werksteam fuhr – das war nicht nur ein irgendein Werksteam. Leider habe ich die WM nicht gewonnen und habe meinen Platz verloren», meint Chili wehmütig. «Mit der Suzuki 1999 war ich zuerst 1,5 sec zu langsam und wollte schon alles hinschmeißen. Vor Donington änderten wir dann einiges am Bike und ich fuhr auf Pole. Danach sagte Aaron Slight in der Pressekonferenz zu mir, willkommen zurück.»
Als er seine Lederkombi an den Nagel hing, engagierte sich Chili zunächst noch als Berater, kappte aber 2015 jegliche Verbindungen zum Rennsport. Motorräder fährt er noch noch selten, zum Beispiel bei Classic-Veranstaltungen. «Bis 2015 betrieb ich mit meinem Cousin ein Team in der Italienischen Meisterschaft, Spaß hatte ich daran aber nie. Es vermittelte mir nicht dieselbe Leidenschaft wie wenn ich selber gefahren bin», erklärte Chili diesen Schritt. «Ich habe jetzt eine Lizenz als Rettungsschwimmer, weil unsere Familie zwei Strände betreibt. Außerdem vermiete ich noch ein paar Wohnungen am Strand. Am Strand zu arbeiten ist nicht das Schlechteste.»