Nach Russo-Kündigung: Jakub Smrz zu Guandalini Yamaha
Jakub Smrz kehrt in die Superbike-WM zurück
Nach den Rennen in Misano hatte Riccardo Russo die Nase voll und schmiss seinen Job bei Guandalini Yamaha hin. Die einzigen WM-Punkte holte der Italiener als Zwölfter im zweiten Rennen in Thailand, als nur 15 Motorräder ins Ziel kamen. Russo trifft daran noch die geringste Schuld. Die Guandalini-Yamaha ist kein vollwertiges Superbike, sondern mehr eine Stock-Maschine. «Leider waren die Fortschritte zu langsam, wir haben uns einvernehmlich getrennt», verkündete der 24-Jährige deshalb diese Woche.
Teamchef Mirco Guandalini fand schnell Ersatz: Die nächsten zwei WM-Läufe in Laguna Seca/Kalifornien am zweiten Juli-Wochenende wird der Tscheche Jakub Smrz einspringen. Team und Fahrer sind alte Bekannte, sie arbeiteten bereits 2008 und 2009 – erfolglos – in der Superbike-WM zusammen.
Smrz kann das kaum angelastet werden: Der 34-Jährige aus Budweis eroberte in seinen 150 Rennstarts zwar nur fünf SBK-Podestplätze, hatte aber auch selten sehr gutes Material.
Während der Saison 2012 ging das dubiose Team Liberty Effenbert pleite, Smrz fährt seither in der Britischen Superbike-Meisterschaft, dieses Jahr für das Team Lloyd & Jones / PR Racing BMW. Nach 8 von 26 Läufen liegt er nur auf dem 18. Gesamtrang.
Bereits Ende Mai testete Smrz für Guandalini in Misano, Laguna Seca kennt er nicht. Als Smrz Fulltime Superbike-WM fuhr, gehörte die Berg-und-Tal-Strecke im Hinterland von Monterey nicht zum Kalender. Seine Vorfreude ist groß: «Ich fühle mich geehrt, diese Chance zu bekommen. Ich danke PR Racing, die mir erlauben den WM-Lauf zu fahren. Es wird nicht einfach, denn die Bike-Konfiguration ist anders als in BSB. Doch ich werde mein Bestes geben, um dem Team mit der Entwicklung der R1 zu helfen.»
Interessant für die tschechischen Fans: Smrz trifft auf seinen Landsmann Ondrej Jezek, der im Team Grillini Kawasaki fährt. Bedauerlich: Guandalini und Grillini haben keine Motorräder, die dem Können ihrer Fahrer gerecht werden. WM-Punkte sind nur möglich, wenn zahlreiche Gegner ausfallen.