Innovative Aero-Idee: Ducati mit Scheibe im Hinterrad
Chaz Davies mit Karbonscheibe im Hinterrad
Während der Testfahrten in Misano Anfang Juni probierte Ducati zum ersten Mal die Karbonscheibe auf der Außenseite des Hinterrads auf der Rennstrecke. «Wir nennen sie Radabdeckung», grinste Ernesto Marinelli, Superbike-Direktor von Ducati Corse, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Der Windfluss am Hinterteil des Motorrades wird dadurch optimiert. Wir verwenden eine Einarmschwinge, dadurch ist eine Seite offen. Wir witterten in dieser Idee einen kleinen Vorteil, weil die Aerodynamik verbessert wird. Die Regeln verbieten das nicht – also warum nicht?»
«Zeitlich macht es kaum einen Unterschied aus», ist sich Marinelli bewusst. «Aber wenn du auf diesem Level kämpfst, geht es um die kleinen Dinge. Beim Fahren merken es die Fahrer nicht, der Topspeed wird dadurch minimal höher. Unsere größte Sorge ist, wenn es stärker windet. Aber die Scheibe lässt sich ja leicht herausbauen. Wenn wir Zweifel haben, verzichten wir darauf.»
Wieso kam keiner vor euch auf diese Idee? «Das ist dasselbe wie mit den Flügeln in MotoGP», grübelte der Diplom-Ingenieur. «Als wir sie vor einigen Jahren zum ersten Mal einsetzten, gab es viele abfällige Bemerkungen. Die letzten Jahre baute sie jeder an und sie wurden zur wichtigsten Sache der Welt.»
In der Superpole in Misano hatte Ducati gegen Kawasaki trotzdem keine Chance: Tom Sykes startet im ersten Rennen am Samstagnachmittag um 13 Uhr von Startplatz 1, direkt hinter ihm landeten sein Teamkollege Jonathan Rea sowie die Ducati-Asse Marco Melandri und Chaz Davies.
Melandri verzichtet vorläufig auf die Radabdeckung.