Ducati: Melandri (3.) jubelt, Davies (4.) flucht
Ducati am Freitag in Misano: Marco Melandri vor Chaz Davies
Eigentlich wollte sich das Aruba Ducati Werksteam beim zweitägigen Misano-Test einen Vorteil für das Rennwochenende an selber Stelle verschaffen, doch dieser Plan ging auf der Seite von Chaz Davies nicht auf. In 1:35,250 min fuhr der Waliser am Vormittag seine schnellste Rundenzeit, im heißeren zweiten Training büsste er jedoch fast 0,4 sec auf die Bestzeit von WM-Leader Jonathan Rea (Kawasaki) ein. Der Frust war dem 30-Jährigen anzusehen.
«Das lief heute schlechter als erwartet, beim Test waren wir konkurrenzfähiger. Wir müssen weiter am Set-up arbeiten, ich fühle mich auf dem Bike nicht wirklich gut», knurrte Davies. «Das Wetter ist jetzt anders – heißer und feuchter. Mir fiel es schwer, gute Rundenzeiten zu fahren. Mir fehlt das Vertrauen zur Front.»
Dass die Ducati Panigale bei heißeren Bedingungen problematischer funktioniert, war schon in Vergangenheit so. «Wir sind am Limit mit dem Grip», ergänzte der WM-Dritte. «Und wir müssen noch Einstellungen an der Elektronik ändern. Wir haben die Daten genau studiert und werden an Verbesserungen arbeiten. Ich bin sicher, am Samstag werden wir besser dastehen.»
Besser steht schon jetzt sein Teamkollege Marco Melandri da – und als Dritter auch vor Davies. «Es ist immer ein Bonus, wenn man bei seinem Heimrennen unter den besten drei platziert ist», grinste der 34-Jährige. «Mein Team hat nach unserem Test bei der Analyse der Daten einen großartigen Job erledigt und mir ein Set-up gegeben, welches sofort klasse funktioniert hat. Nach zwei Meetings mit Problemen scheinen wir diese nun hinter uns gelassen zu haben.»
Für Melandri steht der erste Saisonsieg noch aus. Würde er an diesem Wochenende ein Rennen gewinnen, wäre das der 100. Superbike-Sieg für einen italienischen Piloten. «Wir werden noch versuchen, weitere Fortschritte zu erarbeiten», verspricht Melandri. «Vor allem im ersten Sektor, zuerst möchte ich mich aber unseren Renntrimm konzentrieren. Bei diesen Bedingungen wird die Konstanz enorm wichtig sein. Sollten wir unser vollen Potential ausschöpfen können, können wir ein starkes Rennen bis ins Ziel fahren.»