MV Agusta machte vier große Hersteller lächerlich
Leon Camier auf MV Agusta
Die Kawasaki-Weltmeister Jonathan Rea und Tom Sykes beendeten den Freitag auf den Plätzen 1 und 2, nur durch 0,030 sec getrennt. Mit 0,250 sec Rückstand folgt Ducati-Werksfahrer Marco Melandri, sein Teamkollege Chaz Davies ist als Vierter 0,099 sec langsamer. Und nur 0,017 sec hinter dem Waliser taucht schon Leon Camier auf seiner MV Agusta F4 auf.
Der Engländer ließ damit alle Fahrer von BMW, Yamaha, Aprilia und Honda hinter sich – David besiegte einmal mehr Goliath.
«Wir hatten ein gutes Setting vom Test und konnten es weiterentwickeln», grinste Camier angesichts seiner Tagesleistung. «Es gab zwar ein paar Probleme, aber ich konnte die Sessions nutzen. Mir blieb genug Zeit auf dem Bike, um gewisse Dinge herauszufinden und einige Sachen auszuprobieren. So kamen wir noch besser voran. Ich bin ziemlich happy, die Pace war zum Schluss ganz gut. Ich konnte einige konstante Rundenzeiten auf gebrauchten Reifen drehen. Natürlich reicht das nicht, um aufs Podest zu fahren, aber wir haben derzeit ohnehin die erste Verfolgergruppe im Visier. Wir müssen versuchen, in den Top-5 oder nahe dran zu sein. Ich hoffe, dass wir noch etwas anderes finden, um noch konstantere Zeiten auf gebrauchten Reifen fahren zu können. Es geht nicht einmal so sehr darum, viel schneller zu werden.»
«Wir haben Fortschritte gemacht und auch unsere Arbeitsweise geändert», ergänzte der Engländer. «Das hilft uns bei der Fahrt mit vollem Tank und selbst in der Superpole. Das ist sehr positiv. Aber wie gesagt, wir müssen die Fahrbarkeit des Bikes auf alten Reifen verbessern. Derzeit ist es sehr schwierig, damit konstant schnell zu sein, und das ist natürlich mit Blick aufs Rennen nicht ideal.»
Auf Rennstrecken mit kurzen Geraden hat sich die MV Agusta schon mehrfach als scharfe Waffe erwiesen, das Chassis der F4 ist ausgezeichnet. Und meist, wenn sich Camier eine Chance auf Erfolg bietet, nützt er diese auch: 2017 brauste er schon fünfmal in die Top-6.