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Chaz Davies (Ducati): Nach Sieg Untertreibung pur

Von Ivo Schützbach
Was für ein Comeback: Drei Wochen nach seinem Wirbelbruch kehrte Ducati-Werksfahrer Chaz Davies mit dem Sieg im ersten Superbike-Rennen in Laguna Seca triumphal in die Weltmeisterschaft zurück.

«Den Fortsatz zu brechen ist viel weniger schlimm, als jeden anderen Teil des Wirbels», meinte Chaz Davies am Freitag, als er nach seiner Wirbelverletzung vom Sofa auf die Ducati Panigale zurückkehrte und gleich Bestzeit fuhr. «Klar, einen Wirbel zu brechen ist nie gut. Aber wenn du dir schon einen brichst, dann am Besten an dieser Stelle. Ein paar Millimeter weiter rechts, und es wäre viel schlimmer gewesen.»

Wer nichts von den schlimmen letzten Wochen des Walisers weiß, der wäre beim Zuschauen in Kalifornien niemals auf die Idee gekommen, dass da ein Pilot unterwegs ist, der nicht in Bestverfassung fährt.

Elf Runden lang führte Polesetter Tom Sykes das Rennen an, dann überholte ihn Davies eingangs der Corkscrew mit einem tapferen Manöver innen. Weltmeister Jonathan Rea ging gleich auch noch am Engländer vorbei, gegen Davies fand er die restlichen 14 Runden aber kein Mittel.

«Am Freitag merkte ich in der ersten Runde, dass ich keine Einschränkungen auf dem Motorrad habe», erzählte Davies SPEEDWEEK.com. Mit seinem 24. Sieg hat er nun gleich viele auf dem Konto wie Carlos Checa, dem letzten Weltmeister auf Ducati (2011). «Ich war mir aber nicht sicher, wie es mir im Rennen gehen würde, über zwei Wochen saß ich nur herum. Nach so einer langen Zeit musst du deinen Körper erst wieder aufwecken. Ich habe das ein paar Tage vorher probiert, auf dem Motorrad zu sitzen ist aber etwas anderes. Dass ich hierher komme und auf einer der körperlich anstrengendsten Strecken bei Hitze ein 25-Runden-Rennen zu Ende fahren kann – ich könnte nicht glücklicher sein.»

Was Davies in seiner gewohnt zurückhaltenden Art «das Rennen zu Ende fahren» nennt, war vielmehr Phoenix aus der Asche. Doch der WM-Dritte weiß, dass sein Sieg auf der Kippe stand: «Hätte mich Johnny Rea überholt und eine gute Pace gesetzt, hätte ich mich mit dem zweiten Platz zufrieden gegeben. Aber ich brachte alles auf den Punkt, das war genug, um eine kleine Lücke aufzufahren und zu gewinnen.»

Und dein Manöver gegen Sykes? «Das war eng», meinte Davies. «Aber es ist immer eng. Tom hatte einen guten Zug aus den Kurven hinaus, es hätte nur eine andere Stelle gegeben, wo ich ihn hätte überholen können. Die kann ich euch aber erst nach dem zweiten Rennen verraten. Als er mir eine Möglichkeit präsentierte dachte ich mir, dass ich es versuchen muss.»

Mit seinem Sieg verringerte Davies seinen Rückstand auf Rea (2.) um fünf Punkte, dieser beträgt aber bereits riesige 106. Auf den Gesamtzweiten Sykes (3. im Rennen) machte Davies neun Punkte gut, zum Kawasaki-Ass fehlen 52.

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