Tragödie um Nicky Hayden: Jetzt sind die Anwälte dran
Schweigeminute für Nicky Hayden beim Mugello-GP
Am 17. Mai war Nicky Hayden mit dem Rennrad unterwegs, als er auf einer Kreuzung zur Via Raffaelli hinter der Rennstrecke in Misano mit einem Autofahrer in einem schwarzen Peugeot 206 Coupé zusammenstieß. Die Verletzungen waren schwerwiegend, es bestand von Anfang an wenig Hoffnung. Fünf Tage später starb der beliebte US-Amerikaner und Teamkollege von Stefan Bradl bei Red Bull Honda in der neurologische Spezialklinik Bufalini in Cesena.
Die Polizei hat Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen, der Abschlussbericht wird noch im Juli erwartet. Auf einem Überwachungsvideo war zu erkennen, dass der aus der Seitenstraße kommende Hayden die Vorfahrt nicht beachtet hat. Durchgesickert war aber auch, dass der Peugeot mit überhöhter Geschwindigkeit fuhr. Die Schuldfrage muss noch geklärt werden.
Dennoch haben sich die Hinterbliebenen nun offenbar dazu entschlossen, gegen den Unfallgegner vorzugehen. Wie Corsedimoto und andere italienische Medien berichten, erhielt der Fahrer des Peugeots ein Schreiben der Hayden-Anwälte mit einer nicht bezifferten Schadenersatzforderung.
Diese wurde von der Gegenseite verwundert zur Kenntnis genommen. «Wir sind der Meinung, dass es sich um zwei Tragödien handelt, die zwei Familien betreffen», zitiert Corsedimoto Pierluigi Autunno, Anwalt des Unfallfahrers. «Nicky Hayden weilt nicht mehr unter uns. Und unser Mandant, der am Tag des Unfalls auf dem Weg zur Arbeit war, ist seitdem in psychologischer Behandlung. Wir reden über zwei zerstörte Leben.»