Anthony West ersetzt Krummi bis Saisonende
Anthony West auf der Puccetti Kawasaki
Anthony West fuhr in dieser Saison beinahe in jeder Meisterschaft, die man sich vorstellen kann. MotoAmerica, Endurance-WM, Supersport-WM, die Asian Road Racing Championship und sogar in Russland. Dabei wechselte der 36-Jährige immer wieder von 600 ccm auf 1000 ccm, auf unterschiedliche Reifen und Motorräder verschiedener Hersteller.
Seit Portimão ist West nun als Ersatz des verletzten Randy Krummenacher (Handbruch) in der Superbike-WM angekommen und pilotiert bei Puccetti Racing eine Kawasaki ZX10-RR.
In der Puccetti-Box arbeitet West mit seinem Landsmann Andrew Pitt (41) als sein Cheftechniker zusammen. «Es war schon ein wenig kurzfristig und so richtig konnte ich nicht glauben, dass es klappt», sagte West im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Mein Eindruck war man wollte nur abklopfen, wer alles verfügbar ist. Dann klingelte am nächsten Tag aber wieder das Telefon und man sagte mir, dass ich bis zum Saisonende fahren kann. Es hat eine Weile gedauert, bis ich es realisiert hatte.»
Das erste Training beendete der Australier mit 3,7 sec Rückstand aber nur als 18., im zweiten Quali fiel er auf Rang 19 zurück. «Um so eine Granate fahren zu können, kann man nicht ständig auf ein anderes Bike springen. Das ist eine andere Liga, gerade bei der Konkurrenz», erklärte West. «Man braucht 100-prozentige Sicherheit auf dem Motorrad, mit den Reifen und so weiter. Ich werde etwas Zeit brauchen. Es fühlte sich ähnlich an, aber die Elektronik ist anders, viel besser. Das ist der erste Eindruck, den von diesem Bike habe. Aber es fühlt sich noch ziemlich ungewohnt und fremd an.»
West weiß, dass er bei Puccetti hohe Erwartungen erfüllen muss. Der fünfte Rang von Leon Haslam in Donington dient als Messlatte. «Ja, das setzt mich unter Druck. Aber Haslam war immer unglaublich gut in Donington. Er fährt dort beinahe jede Woche – das ist ein Vorteil», sagte West. «Ende der Saison, wenn ich mich komfortabel mit dem Bike fühle, möchte ich auch solche Ergebnisse erreichen. Hoffentlich setzt man mich nicht zu sehr unter Druck.»