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Privatteams sauer: Neue Superbike-Regel ein Nachteil?

Von Kay Hettich
Werden private Teams wie Go Eleven Kawasaki 2018 übermäßig benachteiligt?

Werden private Teams wie Go Eleven Kawasaki 2018 übermäßig benachteiligt?

Die finanzkräftigen Werksteams von Ducati und Kawasaki haben die besten Fahrer unter Vertrag. Durch das neue Reglement ab der Superbike-WM 2018 werden im Erfolgsfall aber auch die privaten Teams bestraft.

Das Go Eleven Team hat sich innerhalb nur drei Jahren mit Kawasaki zu einer festen Größe in der Superbike-WM etabliert – dank seriösem Auftritt und Konstanz. Seit 2015 setzt das italienische Team auf Roman Ramos. Der Spanier ist zwar kein ausgewiesener Top-Pilot, fährt aber zuverlässig Punkte ein. Hinter dem Team steht der italienische Geschäftsmann Gianni Ramello, dessen Team früher als Sterilgarda Ducati bekannt und unter anderem mit Max Biaggi und Ruben Xaus erfolgreich war.

Durch die angekündigten neuen Regeln (Drehzahllimit, Kostendeckel für Kit-Teile) sollen Teams wie Go Eleven ab der Saison 2018 besser gestellt werden. Doch Ramello ist skeptisch; vielleicht bewirken die Maßnahmen sogar das Gegenteil.

Dabei scheint die Überlegung der Dorna schlüssig. Weil zukünftig auch Tuningteile harmonisiert werden, sollte der Unterschied zwischen einem Werksmotorrad und einem privaten Superbike signifikant reduziert werden. Ab 2019 wird zudem eine Einheitselektronik zur Pflicht.

Doch die finanziell gut aufgestellten Werksteams haben in der Regel die besten Piloten unter Vertrag und werden am Ende doch die Siege unter sich ausmachen. Gewinnt das Werksteam zu viele Rennen, wird das Drehzahllimit reduziert – gleichzeitig könnten anderen Herstellern eine höhere Drehzahl erlaubt werden. Der genaue Algorithmus ist aber noch nicht definiert.

«Und wenn ein Werk zu viele Siege einfährt, treffen die Maßnahmen auch alle anderen Teams von diesem Hersteller. Wenn also das Werksteam gewinnt, werde ich als privates Team ebenso bestraft. Dann verliere ich möglicherweise mehr Position als weniger leistungsfähigere Teams – das ist doch absurd», gab Ramello bei Corsedimoto zu bedenken. «Welches Interesse gibt sich dann noch, Rennen zu gewinnen, wenn man dadurch seinem Gegner einen Vorteil verschafft?

Auch Ducati-Rennchef Gigi Dall'Igna äußerte sich bereits besorgt über das neue Reglement. «Ducati hat viel Ressourcen in die Superbike-WM investiert, jetzt werden wir unsere Strategie überdenken müssen», deutete der gewiefte Italiener einen möglichen werksseitigen Rückzug von Ducati aus der Superbike-WM an.


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