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Jonathan Rea (Kawasaki): Erster Test mit neuem Motor

Von Ivo Schützbach
Mit 16 Siegen in 26 Rennen war Weltmeister Jonathan Rea der Dominator der Superbike-Saison 2017. Der Nordire glaubt, dass die Kawasaki-Rennabteilung auch mit den neuen Regeln vorne sein wird.

«Ich hoffe, die Regeln sind richtig und funktionieren», sagt Jonathan Rea mit Blick auf 2018. «Die Intention dahinter ist für mich offensichtlich. Ich stimme zu, dass sich etwas ändern muss, um den anderen Herstellern und den Privatteams zu helfen, damit die Show besser wird. Für die Dorna arbeiten intelligente Leute, ich hoffe, der Plan geht auf. Man muss den Regeln aber auch etwas Zeit geben, damit sie greifen können. Worüber ich nicht glücklich bin, ist die Balance-Regel.»

Diese sorgt dafür, dass ein dominierender Hersteller in der Maximaldrehzahl eingebremst wird, unterlegene Motorräder bekommen dafür höhere zugesprochen.

Dass Kawasaki mit 600/min weniger in die Saison starten muss als die Konkurrenz von Yamaha, Honda, MV Agusta, BMW und Aprilia, macht Rea nur bedingt Kopfzerbrechen: «Die Regeln wurden erst vor Katar veröffentlicht, jetzt können wir uns auf die Entwicklung des Motors konzentrieren. Diesen werden wir nächste Woche in Jerez testen, auch die Motorsteuerung wird überarbeitet. In Jerez werden wir noch nicht das vollständige Paket haben, aber doch einige Teile für 2018. Ich arbeite mit einigen Entwicklungsingenieuren von Kawasaki eng zusammen. Bei ihnen ist die Serienproduktion eng mit dem Rennsport verknüpft. Ich bin stolz darauf, dass einige meiner Kommentare zu dem führen, was wir in zukünftigen Rennmaschinen sehen.»

Der dreifache Champion weiter: «Die Rennabteilung von Kawasaki ist nicht so groß, wie viele denken. Sie gehört zur Abteilung Forschung- und Entwicklung, es gibt nur Projekte in der Superbike-WM und der Japanischen Meisterschaft. Ein großer Vorteil ist, dass Entscheidungen schnell getroffen werden und sie einige wirklich clevere Ingenieure haben. Bei ihnen geht auch nichts durch die Übersetzung verloren, weil ich nicht mit hunderten Leuten reden muss.»

Rea ist aber auch clever genug, um weiter an sich zu arbeiten. «Nächstes Jahr muss ich mehr wie 2015 fahren, mit höherem Kurvenspeed», bemerkte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Während des Portimao-Tests brachte Showa neue Federelemente, Kawasaki hat das Chassis gegen Saisonende in diese Richtung entwickelt. In Katar konnte man sehen, dass das bereits gut funktioniert. Ich muss mit meinem Fahrstil nur darauf achten, dass ich die Reifen nicht ruiniere.»

Du wurdest mit 153 Punkten Vorsprung auf Chaz Davies Weltmeister, obwohl er auch sieben Rennen gewann. Das muss dich zuversichtlich stimmen für nächstes Jahr?

Rea: «Ich glaube an mein Können und das Team um mich herum. Die technischen Regeln sind für alle neu, diese müssen wir als Erstes verstehen. Nach dem Jerez-Test kann ich dir sagen, ob wir zuversichtlich sind oder – nicht panisch, aber vielleicht haben wir dann nicht mehr den gleichen Luxus wie dieses Jahr. Das sind aufregende Zeiten für die Superbike-WM, jeder hat Grund zu Optimismus. Ich gehe trotzdem davon aus, dass ich die gleichen Rivalen haben werde. Es ist schön zu sehen, dass Yamaha gegen Saisonende so stark wurde, ich glaube, sie können nächstes Jahr einen weiteren Schritt nach vorne machen.»

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