Xavi Forés (Ducati): Bester Privatier mit Todesangst
Mit nur vier Ausfällen bei 15 Top-8-Platzierungen sammelte Xavi Forés in der Superbike-WM 2017 ordentliche 196 Punkte und lag damit 28 Punkte vor seinem ersten Verfolger Leon Camier (MV Agusta). Davon landete er elf Mal in den Top-6 und fuhr dabei drei Mal auf Rang 4. Der angestrebte Podestplatz blieb ihm verwehrt. Mit dieser Konstanz sicherten sich das Barni-Team und der 32-jährige Spanier sowohl den Titel des besten Privatteams, als auch des besten Privatfahrers.
Die Gefühle bei Team und Fahrer sind allerdings gemischt, setzte man immerhin Werksmaterial von Ducati ein. Gegen Mitte der Saison wurden Stimmen aus dem eigenen Team laut, dass man sich bessere Leistungen von Forés erwarte. Doch nicht immer lag die Schuld beim kleinen Spanier. Alle Ausfälle sind auf Defekte zurückzuführen, er leistete sich keinen einzigen Rennsturz.
Beim Saisonfinale in Katar lag Forés bis zur neunten Runde auf Rang 3, als ein technischer Defekt ihn zur Aufgabe zwang. In Erinnerung blieb auch die Rennaufgabe an der Barni-Box, nachdem Yamaha-Pilot Michael van der Mark zuvor mit einem riskanten Überholmanöver Forés‘ Lenker beschädigte. Im zweiten Lauf von Misano musste der 32-Jährige in Runde 5 sogar in Führung liegend wegen eines Defekts aufgeben.
Den negativen Höhepunkt stellte allerdings sein Ausscheiden im ersten Rennen von Aragón dar. Durch eine defekte Bremspumpe entzündete sich das Bike vom Auspuff beginnend. Das Feuer ging auf den Piloten über, der seine lodernde Ducati Panigale R nur langsam stoppen konnte. Forés zog sich dabei erhebliche Verbrennungen am rechten Oberarm, Hals und Kinn zu. Beim diesem Anblick stockte einem der Atem und verbreitete anhaltenden Schrecken! Der tapfere Spanier ließ sich ärztlich behandeln und fuhr bereits tags darauf im Rennen auf den guten sechsten Rang. Mangelnder Einsatz ist ihm definitiv nicht vorzuwerfen.
Bereits Anfang November wurde die Vertragsverlängerung zwischen Barni und Forés im Zuge der EICMA in Mailand bekannt gegeben. Der Spanier hat sich diese Chance verdient und wird für 2018 wohl auch besser entlohnt als noch in der abgelaufenen Saison.