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Yamaha: Wie viel Werk wirklich im Werksteam steckt

Von Ivo Schützbach
In der Superbike-WM 2018 sehen wir acht Hersteller, nicht einer leistet sich einen reinrassigen Werksauftritt. Wie sich die Zusammenarbeit mit Yamaha gestaltet, erzählt Paul Denning von Crescent Racing.

Während sich die Hersteller in der MotoGP-WM bis auf die Ausnahme Aprilia (Joint Venture mit Gresini) lupenreine Werksauftritte gönnen, gibt es in der Superbike-WM ausschließlich Kooperationen mit Teams.

Aprilia hat sich 2017 mit Shaun Muir Racing verbündet, Ducati arbeitet seit Jahren mit Feel Racing von Daniele Casolari.

BMW liefert im Rahmen des Kundensport-Programms lediglich Motoren und Elektronik, 2018 ist das Althea-Team von Genesio Bevilacqua mit Fahrer Loris Baz der einzige Abnehmer.

Honda hat seit über einer Dekade Ten Kate Racing als Nummer 1, dieses Jahr sehen wir mit Triple-M zum ersten Mal ein offizielles Satelliten-Team.

Seriensieger Kawasaki hat eine Kooperation mit dem spanischen Team Provec Racing der Brüder Guim und Biel Roda aus Barcelona.

MV Agusta leistete sich bis 2015 ein echtes Werksteam, seit November 2015 kümmert sich Andrea Quadranti mit seiner Entourage um die Racing-Belange der Nobelmarke aus Norditalien.

Suzuki macht seit Jahren einen Bogen um die Superbike-WM, 2018 werden wir trotzdem zwei neue GSX-R1000R sehen – im Hinterbänkler-Team von Andrea Grillini.

Yamaha kehrte 2016 werksseitig in die seriennahe Weltmeisterschaft zurück und verbündete sich dafür mit Crescent Racing von Paul Denning. SPEEDWEEK.com erklärte der Engländer, wie die Zusammenarbeit im Team von Alex Lowes und Michael van der Mark abläuft.

Paul, hat sich für deine Firma Crescent Racing viel geändert, seit ihr das Yamaha-Werksteam in der Superbike-WM seid?

Wir haben zuvor mit Suzuki in der Britischen Meisterschaft, in der MotoGP- und Superbike-WM gearbeitet. Das waren grundlegend verschiedene Aufgaben für uns, so verhielt es sich auch, als wir die Arbeit mit Yamaha begannen.

Was das Marketing und die sportlichen Beziehungen betrifft, haben wir es mit Yamaha Europa in Amsterdam und Mailand zu tun. Das macht es uns leichter, weil der kulturelle Unterschied nicht so groß ist, wie zu Japan.

Gibt es in deiner Firma Crescent Leute, die sich ausschließlich um den Rennsport kümmern?

Ja. Alle im Team machen ausschließlich Racing. Wir haben ein paar freie Mitarbeiter, zirka 15 Leute sind aber festangestellt bei uns.

Der Rest des Teams kommt von Yamaha?

Den Großteil des Teams stellt Crescent. Die unterstützenden Ingenieure kommen von Yamaha, die Elektroniker, der Technische Koordinator und Rennchef Andrea Dosoli ebenfalls. 2017 hatten wir bei jedem Rennen zusätzlich zwei Renningenieure von Yamaha Japan bei jedem Rennen dabei.

Was an den Motorrädern bereitet Crescent vor und was kommt von Yamaha?

Yamaha kümmert sich um die Entwicklung und legt die finale Spezifikation fest. Crescent kümmert sich um die Wartung, die Lösung von Problemen und wir geben Yamaha Ideen, in welche Richtung die Entwicklung gehen sollte. Wir unterstützen Yamaha mit Daten und Informationen, welche die Grundlage für die Entwicklung bilden.

Ihr bekommt von Yamaha also rennfertige Motorräder?

Ja. Das ist der Unterschied zur Zusammenarbeit mit Suzuki. Damals bekamen wir Straßenbikes und bauten diese in Rennmaschinen um.

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