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Wildcard-Einsätze der Ducati V4: Zu früh gefreut

Von Ivo Schützbach
Ende Januar stellte sich Ducati bei Tests mit der neuen V4 erstmals der Konkurrenz in der Superbike-WM. «Mit einem Jahr Entwicklung wird die Maschine sehr erfolgreich sein», ist Kawasaki-Star Jonathan Rea überzeugt.

Extra für Bimota wurde vor der Saison 2014 das Homologations-Reglement geändert. Seither darf ein Hersteller auch in der Superbike-WM mitfahren, wenn er beim ersten Start noch nicht die erforderliche Menge von 125 Motorrädern produziert hat, dies muss allerdings innerhalb vier Monaten geschehen. Weil das Bimota damals nicht schaffte, flogen sie aus der WM. Weiterhin gilt wie gehabt: Innerhalb zwei Jahren müssen 500 Einheiten gebaut werden.

Ducati startet 2019 erstmals mit einer Vierzylinder-Maschine in der Superbike-WM, sie könnten diese Regel nützen, um mit der neuen Panigale V4 bereits 2018 hinein zu schnuppern. Weil die Serienmaschine 1103 ccm hat, wird für SBK eine Special-Edition mit 1000 ccm gebaut. Angenommen, die ersten 125 Einheiten würden im Januar 2019 fertiggestellt, könnte der Hersteller aus Borgo Panigale bereits im Oktober und November probeweise mitfahren, würde dafür aber keine WM-Punkte erhalten.

«Wir werden dafür nicht bereit sein», winkte Ducatis Sportdirektor Paolo Ciabatti im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com ab. «Dass die 1100 Panigale V4 in der National Trophy in Italien fährt, ist mehr der Wunsch der Teams Barni und Motocorse, um etwas über das Motorrad zu lernen. Wir haben nicht darum gebeten, aber die National Trophy erlaubt die Teilnahme mit der 1100. Wir geben den Teams die Motorräder zu einem guten Preis, es gibt aber keine Kit-Parts. Sie müssen sich selbst um die Entwicklung kümmern. Natürlich werden wir versuchen so viele Informationen wie möglich zu sammeln, parallel arbeiten wir an der V4 1000 und testen mit Zanetti und Pirro.»

Als wir das Motorrad Ende Januar erstmals mit der versammelten Konkurrenz aus der Superbike-WM auf dem Circuito de Jerez in Südspanien sahen, überraschte Lorenzo Zanetti mit ordentlichen Zeiten, er büßte nur 1,8 sec auf die Bestzeit von Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea ein.

«Das ist ein schnelles Bike», fiel dem dreifachen Weltmeister auf. «Während des Jerez-Tests folgte ich ihm aus Kurve 5, auf die kurze Gerade hinaus. Sobald Zanetti vom dritten in den vierten Gang schaltete, machte er Meter auf mich – der Motor ist sehr stark. Mit einem Jahr Entwicklung wird die Maschine sicher erfolgreich sein.»

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