Erstaunlich: Ducati-Kundenteam schlägt Werksmotorrad
Xavi Fores ist momentan gut drauf
Ist es das, was die Dorna durch die Regeländerungen für die Saison 2018 erreichen wollte? Im erst dritten Saisonrennen fuhr Xavi Fores vom privaten Barni Team seine zweite Podiumsplatzierung in Folge ein. Auf Phillip Island wurde er im zweiten Lauf als Dritter, im ersten Rennen in Buriram sogar Zweiter – in 69 Superbike-Rennen ist das seine bisher beste Platzierung!
Und bei Ducati wird man sich die Frage stellen, warum man sich ein teures Werksteam leistet, wenn es auch günstiger geht – denn Fores musste sich nur Thailand-Spezialist Jonathan Rea (Kawasaki) beugen, Ducati-Werkspilot Chaz Davies hielt er bis zum Zielstrich hinter sich. «Ich kann nicht sagen, woran es liegt. Ich fühle mich momentan einfach extrem gut – eigentlich schon seit dem Saisonfinale 2017 in Katar, als mein Bike im Kampf um Platz 2 kaputt ging», sprudelte es aus dem Spanier gegenüber SPEEDWEEK.com heraus. «Mit diesem Bike gingen wir dann in die Wintertests, wegen der neuen Teile für 2018 mussten wir dann aber das Set-up umbauen. Seitdem fühle ich mich wohl auf dem Bike und kann konstant schnelle Rundenzeiten fahren. Für mich ist das perfekt!»
Die Barni-Ducati ist zwar auf dem Stand der Werksmotorräder, doch verfügt das Werksteam über mehr mehr Know-how und Man-Power. «Letztendlich ist das Bike dasselbe wie in der vergangenen Saison – wir haben keine besonderen Spezialteile. Wir hatten mit einem anderen Auspuff experimentiert, haben ihn aber weggestellt», erzählte der Ducati-Pilot weiter. «Bereits seit drei Jahren im selben Team zu fahren, ist sehr wichtig. Das Team versteht dadurch immer besser, was für ein Bike ich brauche. Ich denke, das ist der entscheidende Faktor. Auch, dass ich ruhiger meinen Job erledigen kann und mich mehr auf die Rennen vorbereiten kann, hat zu unserer Steigerung beigetragen.»
Zu Rennbeginn brauchte Fores eine Weile, bis er Tom Sykes niedergerungen hatte. Anschließend wurde der Kawasaki-Pilot bis Platz 6 durchgereicht. «Ich bin mir nicht sicher, ob er ein Problem hatte. Mein Überholmanover war ganz leicht am Ende der Geraden, wo ich ihn ausbremsen konnte», schilderte Fores. «Überhaupt hatte ich nach den engen Trainings eigentlich erwartet, dass es an der Spitze eine größere Gruppe geben wird.»
Nach zwei Podien und als Dritter der Gesamtwertung muss man Fores zukünftig auch in den Kreis der potentiellen Siegkandidaten berücksichtigen. «Einen Sieg würde ich schon auch gerne einfahren», schmunzelte Fores. «Aber ich werde einfach abwarten, denn ich habe auch noch keine Erfahrung damit, um den Sieg zu kämpfen. Im zweiten Lauf am Sonntag wird es wohl nicht passieren, denn der Start aus der dritten Reihe wird schwierig. Aber vielleicht klappt es ja in Aragón, da war ich schon immer gut drauf.»