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Jonathan Rea: «Mit einem Messer zu einer Schießerei»

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea nimmt die Regeln persönlich

Jonathan Rea nimmt die Regeln persönlich

Obwohl das technische Reglement der Superbike-WM 2018 Kawasaki gewaltig eingebremst hat, führt Weltmeister Jonathan Rea vor den Rennen in Imola. «Das hat mit Sport nichts zu tun», kritisiert der Nordire.

Mit dem neuen technischen Reglement sollen mittelfristig alle Hersteller in der Superbike-WM auf einen ähnlichen Level gebracht werden, sodass nicht nur die Werksfahrer von Kawasaki und Ducati Rennen gewinnen können und sich die Podestplätze aufteilen.

Obwohl Promoter Dorna alles unternahm, um Weltmeister Jonathan Rea auf seiner Kawasaki ZX-10RR einzubremsen, eroberte der Nordire in den ersten acht Rennen drei Siege und stand sechsmal auf dem Podest. Vor dem Event in Imola am kommenden Wochenende liegt er 30 Punkte vor Ducati-Werksfahrer Chaz Davies und 44 vor dessen Teamkollege Marco Melandri.

Doch Reas Souveränität ist dahin, er muss dieses Jahr sein ganzes Können aufbieten.

«Ich habe Jahre auf einem unterentwickelten Motorrad verbracht, weil es nicht genügend Unterstützung vom Hersteller gab», beschrieb Rea gegenüber SPEEDWEEK.com seine Zeit bei Honda, wo er von 2009 bis 2014 SBK fuhr. «Jetzt habe ich seit vier Jahren ein Motorrad eines Werks, das sich kümmert – und jedes Jahr wurden die Regeln geändert. Immer mehr Seriennähe, limitierte Drehzahl, Konzessionsteile. Ich war auf der anderen Seite und erlebte wie es ist, mit einem Kundenmotorrad zu kämpfen. Deshalb verstehe ich es. Das macht meine Siege mit Kawasaki umso spezieller. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich für ein Werk wie Kawasaki fahre, auch wenn wir nicht mit den schärfsten Waffen kämpfen.»

«Wir kämpfen mit auf dem Rücken festgebundenen Händen», unterstreicht der 57-fache Laufsieger. «Unser Potenzial ist viel größer als das, was wir auf der Strecke zeigen können – das ist frustrierend. Aber so ist das Leben. Sykes hat in Assen am Sonntag gewonnen, ich am Samstag, das ist außergewöhnlich. Wir kommen mit einem Messer zu einer Schießerei. Niemand darf unterschätzen, was wir leisten. Unser Team mit allen Angestellten ist auf einem sehr hohen Level, wir erledigen gleichbleibend gute Arbeit. Tom und ich fahren sehr gut. Was uns an Drehzahl fehlt, machen wir mit dem Gesamtpaket in vielen anderen Bereichen wett. Die Fans sind clever, sie verstehen es und sehen, dass das mit Sport nichts zu tun hat. Dass das nur noch Unterhaltung ist.»

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