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Leon Camier (Honda): «Jetzt passt die Elektronik!»

Von Ivo Schützbach
Leon Camier in Donington Park

Leon Camier in Donington Park

Für den Superbike-WM-Event in Donington Park brachte Honda Verbesserungen am Motor und der Elektronik. Red-Bull-Pilot Leon Camier ist hoch erfreut, Racing-Manager Chris Pike über den Stand der Dinge.

Nach seinem Sturz in Lauf 1 in Aragón, bei dem er sich fünf Rippen brach, musste Leon Camier auf die Rennen in Assen und Imola verzichten. Ohne den schnellen Engländer war Red Bull Honda verloren, Top-10-Plätze lagen für den weltgrößten Motorradhersteller außer Reichweite.

Camier überzeugte zu Beginn des Jahres in Australien und Thailand mit den Rängen 7, 6, 4 und 6.

Für die Rennen in Donington Park brachte Honda eine Motorausbaustufe, ohne die seit Mitte April erlaubten Konzessionsteile zu verwenden. «Wir sind mit diesen Teilen noch nicht soweit, versuchen aber, sie dieses Jahr zu bringen», sagte Chris Pike, Manager von Honda Motor Europe für die Superbike-WM, gegenüber SPEEDWEEK.com. «Unser normales Entwicklungsprogramm läuft weiter, es ist nicht so, dass wir irgendwo Teile in der Schublade haben, die viel besser sind.»

Honda legt das Hauptaugenmerk weiterhin auf die Entwicklung der Elektronik, erst zum Europa-Auftakt Mitte April stellte das Red-Bull-Team von Cosworth auf Magneti Marelli um. «Für uns ist die Elektronik immer noch neu», unterstrich Pike. «Wir haben das Glück, dass Triple-M das Marelli-System entwickeln konnte, bevor wir genügend Teile hatten, um es auch in den Red-Bull-Bikes einzusetzen. Wir mussten mit Marelli keinen Schritt zurück machen. Marelli war von Beginn an so gut, wie die Cosworth-Elektronik am Ende. Jetzt geht es um Nuancen, um das Beste aus dem Marelli-System zu holen.»

«Beim Motor merke ich keine Veränderung, bei der Elektronik, der Traktionskontrolle aber 100-prozentig», lobte Camier. «Für dieses Wochenende kam ein Software-Update. Wie die Traktionskontrolle jetzt arbeitet, ist sehr gut. Jetzt ist die Elektronik so, wie sie sein muss, sie ist auch sicherer und einfacher zu fahren.»

Während Camier in den freien Trainings in Donington im Regen sofort zu den Schnellsten gehörte, tut er sich im Trockenen schwer. Nach seinen Rippenbrüchen und der Lungenprellung fehlt es ihm an Beweglichkeit und Kraft, er kann auch nicht immer tief durchatmen. Trotzdem verteidigt der Engländer sein Comeback, das in Imola vor zwei Wochen nach zwei freien Trainings gescheitert war: «Positiv ist, dass ich genau fühle, was das Motorrad tut, wo es Traktion gibt, wie sich das Drehmoment und die Leistung entfalten – es lohnt sich, dass ich auf dem Bike sitze. Ich muss selber fahren um zu entscheiden, was ich haben möchte.»

Im Gegensatz zu Imola hat Honda in Donington Park keinen Ersatzfahrer dabei, sollte Camier während des Wochenendes die Segel streichen müssen. «In Imola hatten wir Jason O’Halloran dabei», so Pike. «Auf einem Ersatzfahrer lastet sehr viel Druck, wenn er Trainings verpasst und zu einem späteren Zeitpunkt einspringen muss. Wir haben aus unseren Erfahrungen in Imola gelernt, das dort war keine gute Lösung. Leon geht davon aus, dass er die Rennen fahren kann. Wenn er sagt, dass er fit ist, dann wollen wir ihm die Möglichkeit geben zu fahren. Er kann hier sicher nicht sein ganzes Potenzial zeigen, aber er ist relativ konkurrenzfähig. Selbst wenn er nicht sein ganzes Potenzial ausschöpfen kann, ist er der Maßstab. Er wird sich dieses Wochenende darauf konzentrieren, qualitativ hochwertige Aussagen zu liefern und es nicht zu übertreiben. Zehn Runden von Leon auf dem Motorrad sind wertvoller, als ein ganzes Rennen von einem Ersatzfahrer. Es war auch nicht so, dass es eine lange Schlange qualitativ hochwertiger Ersatzfahrer gab.»

O’Halloran ist in Imola in der ersten Runde des ersten Rennens gestürzt und hat sich das rechte Schienbein gebrochen.

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