Rücktritt Jonathan Rea: «Fahre nicht, bis ich 39 bin»
Jonathan Rea
Mit seinen beiden Siegen in Imola hat Jonathan Rea jetzt 59 auf dem Konto – gleich viele wie Rekordhalter Carl Fogarty. Der Nordire gewann 2017 seinen dritten Titel in Folge, das gelang keinem vor ihm. Wird Rea 2018 zum vierten Mal Weltmeister, nach zehn von 26 Läufen liegt er 47 Punkte in Front, zieht er mit Fogarty gleich, ist dann aber aufgrund von mehr Siegen der Bessere.
Dann hat er nur noch in einer wichtigen Statistik jemanden vor sich: Bei den meisten Podestplätzen. Dort führt der zweifache Weltmeister Troy Corser mit 130 – Rea hält bei 120. Fährt er in jedem der nächsten zehn Rennen aufs Podium, könnte er Mitte September in Portimao mit dem Australier gleichziehen.
Ist ein Rennfahrer derart erfolgreich, wird Motivation ein immer wichtigeres Thema. Rea wird aller Voraussicht nach in den kommenden Wochen seinen Vertrag mit dem Kawasaki-Werksteam um weitere zwei Jahre bis Ende 2020 verlängern. Dann ist er erst 33 1/2 Jahre alt.
«Dass ich schwierige Jahre und schwere Verletzungen hinter mir habe, lässt mich den Erfolg mehr schätzen», meint WM-Leader Rea. «Ich weiß, wie viel Glück ich habe, in dieser Situation zu sein. Wäre es anders herum, wäre es schwieriger. Ich schreie meine Erfolge nicht heraus, aber innerlich bin ich sehr glücklich.»
Troy Bayliss, Carlos Checa und Max Biaggi wurden deutlich älter als du Weltmeister, du hast also noch viele gute Jahre vor dir? «Nein», unterstrich der zweifache Vater im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich habe den Rücktritt noch nicht vor Augen – mit 39 Jahren will ich aber keine Rennen mehr fahren. Jetzt bin ich 31 und ich will mir keine Deadline setzen. Aber ich will aufhören, so lange ich an der Spitze und gesund bin. Das Problem ist, wenn du so erfolgreich bist und den Rennsport genießt, dann hängst du noch ein Jahr dran und dann noch eins. Drum werde ich mich dann auch von Jahr zu Jahr entscheiden.»