Tom Sykes: Der schnellste Superbiker auf dem Planeten
Tom Sykes und die Superpole bilden eine Symbiose
Als Superbike-Legende Troy Corser nach der Saison 2011 seinen Rücktritt erklärte, hatte der Australier seine letzte Pole-Position beim Meeting in Misano 2010 eingefahren. Zu diesem Zeitpunkt hatte Tom Sykes noch nicht eine einzige Superpole gewonnen, der Kawasaki-Werkspilot startete erstmals in Imola des selben Jahres von der vordersten Position.
Während der zweifache Superbike-Weltmeister Corser seine insgesamt 43 Superpoles ausschließlich im klassischen Ein-Runden-Shoot-Out eingefahren hatte, erlebte Sykes verschiedene Austragungsvarianten – an seiner Spezialität auf eine schnelle Runde änderte das nichts. In Donington 2018 fuhr Sykes seine 44. Pole-Position ein und wurde damit zum alleinigen Rekordhalter.
«Das mir das bei meinem Heimrennen gelungen ist, war für mich etwas Besonderes. Die Fans haben es erlebt, meine Freunde und meine Familie – das machte die Sache rund», betonte der 32-Jährige. «Für mich ist eine Pole-Position schon immer der Beweis dafür gewesen, dass man der schnellste Mann auf der Strecke ist – so habe ich auch immer Troy Corser gesehen. 44 Superpoles gewonnen zu haben ist ein großer persönlicher Erfolg.
Eine zeitlang wurde Sykes unterstellt, dass er nur eben jene eine schnelle Runde zu Stande bringen wird. Durch den Gewinn der Superbike-WM 2013 hat der Brite seine Kritiker mundtot gemacht. «Dabei ist eine Superpole-Runde viel anspruchsvoller und ein Ritt auf Messers Schneide im Vergleich zu einer normale Rennrunde», grinste Syke spitzbübisch. «Ich fand das immer amüsant und habe mir gedacht, wartet ab, wenn ich diesen Speed über 23 Runden fahren kann, dann werdet ihr mein wahres Potential kennen lernen.»
«Nachdem ich in der Superpole von einem Renn- auf den Qualifier-Reifen gewechselt bin, versuche ich auf der Aufwärmrunde das Gefühl für mein Bike. Sobald ich spüre, dass der Reifen die richtige Temperatur hat, geht es nur noch um das Selbstvertrauen», erklärt der 34-fache Laufsieger. «Dann geht man vom lässigen Fahrstil in der Aufwärmrunde in den Angriffsmodus über. Man braucht dann 100-prozentiges Vertrauen, weil man das Vorderrad dahin bringen muss wo man es haben will und viel früher ans Gas geht als mit dem Rennreifen. So funktioniert das für mich.»