Weshalb Yonny Hernandez auf dem Superbike langsam ist
Yonny Hernandez
Das erste Jahr von Yonny Hernandez in der Superbike-WM gestaltet sich schwierig. Nach sieben Jahren in der MotoGP-WM wechselte der 30-Jährige in die seriennahe Meisterschaft, liegt nach 18 von 26 Läufen mit 24 Punkten aber nur auf Gesamtrang 18.
Auf das Material lässt sich das schlecht schieben: Die Regeln schreiben vor, dass ein Kundenteam wie Pedercini die gleichen Bremsen, Federelemente, das identische Chassis, die gleiche Schwinge und Elektronik bekommt wie das Werksteam. Selbst die Maximaldrehzahl des Motors ist gleich. Den Unterschied machen vor allem die Teams und Fahrer aus.
«Es stimmt schon, das Team ist sehr wichtig und der Fahrer macht den Unterschied», sagte Hernandez gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wenn die Werksteams bessere Elektroniker haben, dann bekommen die Fahrer bessere Mappings und du kannst auf dem Bike mehr pushen. In der Superbike-WM gibt es fünf offizielle Teams mit sehr gutem Material, du musst dir nur die Boxen ansehen. Die kleineren Teams können da nicht mithalten.»
Trotzdem verlängerte der Kolumbianer seinen Vertrag mit Pedercini bereits im August bis Ende 2019. «Wir haben bereits seit einigen Monaten verhandelt, das Team ist glücklich mit mir», meint Hernandez, der neben dem unbekannten Italiener Gabriele Ruiu fahren wird. «Moment denken wir darüber nach, wie wir für nächstes Jahr mehr Teile bekommen können, um die Motorradentwicklung voranzutreiben. Diese ganze Saison fahren wir mit dem identischen Bike, da hat sich nichts getan.»
Der 30-Jährige sieht die größten Unterschiede in der Bedatung der Elektronik. Kawasaki stellt seinen Kundenteams vor jedem Rennen die Grundeinstellung zur Verfügung, für das Feintuning ist nach wie vor jedes Team selbst verantwortlich.
«Wie man die Software einstellt, ist entscheidend», unterstreicht Hernandez. «Du passt die Elektronik bei jedem Rennen an die Strecke und den Fahrstil und die Gripverhältnisse an. In Australien warf der Hinterreifen Blasen, explodierte und ich hatte einen heftigen Sturz. In Assen hatte ich ebenfalls Probleme mit den Reifen, und noch bei einem Rennen. So langsam verstehe ich die Reifen, erst in Misano kam ich in einen gewissen Rhythmus. Die größte Schwierigkeit für mich ist der letzte Teil des Rennens, weil der Reifenverbrauch so stark ist. Ob das an meinem Fahrstil oder an der Elektronik liegt, weiß ich nicht.»