Lazarettbericht: Was Sykes, Davies und Camier bremst
Chaz Davies (li.) im Gespräch mit Tom Sykes
Die freien Trainings am Freitag beendeten Tom Sykes, Leon Camier und Chaz Davies auf den Rängen 7, 12 und 15. Nur Sykes qualifizierte sich direkt für die Superpole 2, in der am Samstagmorgen ab 11.30 Uhr MESZ die Startplätze 1 bis 12 ausgefahren werden. Camier und Davies müssen den Umweg über Superpole 1 nehmen, aus der nur die zwei Schnellsten in Superpole 2 kommen.
Kawasaki-Werksfahrer Sykes musste sich während der Sommerpause nach einem Sportunfall an den Bändern im Fuß operieren lassen, der Engländer verpasste deshalb den zweitätigen Portimao-Test Ende August.
«Ich fühlte mich von der ersten Runde an wie daheim», meinte Sykes zu seinem Comeback. «Nach dem ersten Training war ich etwas steif, aber ich muss den Ärzten und Physiotherapeuten meinen Dank aussprechen. Dass ich nach drei Sessions auf Platz 7 zurückfiel liegt daran, dass ich auf den Gebrauch eines neuen Satz Reifen verzichtete.»
Camier (Red Bull Honda) brach sich am 12. Juli bei Testfahrten in Suzuka nach einem Ausrutscher den fünften Halswirbel. «Während des Tests vor drei Wochen tat mir noch alles weh», sagte der Engländer nach Platz 12 am Freitag. Inzwischen ist der 32-Jährige wieder einigermaßen gut beieinander. Dass er so weit hinten landete, schreibt er Abstimmungsproblemen mit der Fireblade zu.
Chaz Davies brach sich während der neunwöchigen Sommerpause gleich zweimal das Schlüsselbein: Erst beim Training mit dem Mountainbike, dann bei einem Supermoto-Sturz. «Rennen fahren ist offensichtlich weniger gefährlich», scherzte der Waliser gegenüber SPEEDWEEK.com. «Meine Schulter wird jeden Tag stärker, in Anbetracht meines körperlichen Zustands versuche ich es langsam anzugehen. Ich fühle mich okay, bin aber nicht auf 100 Prozent.»
Davies lässt sich mehrmals täglich von Physiotherapeuten an der Schulter behandeln. Dass im dritten Training am Freitag seine Ducati nach einem Motorschaden brannte, kam erschwerend hinzu.
Das vierte freie Training am Samstagmorgen beendete Ducati-Werksfahrer Marco Melandri in 1:41,601 min als Schnellster – so schnell fuhr in Portimao nie zuvor ein Superbike-Pilot auf Rennreifen. Der Italiener war damit um 0,216 sec schneller, als Jonathan Rea (Kawasaki) bei seiner Rekord-Bestzeit am Freitag.
Sykes (+0,868 sec) kam auf Platz 7, Camier (+0,932) steigerte sich auf Platz 8 und Davies (+1,161) verbesserte sich auf Position 10.