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Portimão: Johnny Rea musste die Komfortzone verlassen

Von Kay Hettich
Die Startnummer 65 begleitet Jonathan Rea (Kawasaki) schon seine gesamte Karriere. Beim Meeting in Portimão holte der Überflieger seinen 65. Superbike-Laufsieg, der nicht so einfach war, wie es den Anschein hatte.

Sechster Sieg in Portimão, der zehnte Laufsieg in der Superbike-WM 2018 – WM-Leader Jonathan Rea fährt weiter in seiner eigenen Liga. Der Sieg auf der portugiesischen Piste war auch sein 65. Laufsieg insgesamt und für den Kawasaki-Star ein ganz besonderer. Als Rea mit seiner ZX-10RR zur Siegerehrung ins Paddock kam, klebte seine Mannschaft sofort seine frühere Startnummer '65' über die Nummer 1 des Weltmeisters.

«Eine wirklich schöne Zahl», sagte der 31-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com schmunzelnd. «Und Portimão ist ein schöner Ort, um diesen Meilenstein zu erreichen, zumal auch viele Fans aus Nordirland angereist sind – wirklich ein sehr schönes Erlebnis für mich. «Ich war zuversichtlich für das Rennen und fünf Minuten vor Rennstart fiel mir auf, dass es mein 65. Sieg werden könnte. Also ließ ich schnell diese Startnummer anfertigen.»

Rea widerspricht den Behauptungen, er würde die Superbike-WM spielerisch dominieren. «Wir waren schon das gesamte Wochenende sehr stark, für das Rennen hatte ich mir aber verschiedene Strategien zurecht gelegt. Ich wollte aber vorne freie Fahrt haben und meinen Rhythmus durchziehen, statt im Verkehr zu stecken. Bei Rennmitte kam Marco aber wieder etwas näher, weshalb ich auch nachlegen und für ein paar Runden meine Komfortzone verlassen musste», schildert der dreifache Weltmeister. «Wahrscheinlich sah es einfach aus, als ich meinen Vorsprung wieder vergrößern konnte, aber es war unglaublich schwer. Ich musste mich stark konzentrieren, um dieses Level für mehrere Runden fahren zu können.

Mehrmals befand sich der WM-Leader in Sturzgefahr. «Ein paar Mal rutschte das Vorderrad, damit müssen wir uns für den zweiten Superbike-Lauf beschäftigen. Wahrscheinlich habe ich dem Vorderrad bei den Temperaturen zu viel zugemutet», erklärte Rea. «Ansonsten war mein Bike aber perfekt, auch mit nachlassenden Reifen konnte ich noch 1:42er Rundenzeiten fahren. Die Pirelli-Reifen waren auch sehr konstant. Der Test im August hat uns dabei sehr geholfen. Wir waren in Portimão zwar schon immer sehr gut unterwegs, nach Assen hatten wir das Set-up aber komplett umgebaut und deshalb waren wir für Portimão etwas unsicher. Wir waren sehr glücklich, als diese Abstimmung auch hier funktionierte und wir diese Richtung fortsetzen können.»

Nach seinem zehnten Saisonsieg ist Rea seinen Konkurrenzen bereits um 104 Punkte enteilt. «Uns gelingt es immer, um den Sieg mitzufahren. Andere schaffen das nicht so konstant», hielt der Kawasaki-Pilot fest.


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