Jonathan Rea: Erschreckende Anweisung an Crew-Chief
Weltmeister Jonathan Rea ist auch auf der neuen Rennstrecke in Argentinien das Maß: In 1:39,914 min fuhr er 0,228 sec schneller als Ducati-Werksfahrer Marco Melandri auf Platz 2 und war um 0,316 sec besser als der verblüffende Toprak Razgatlioglu (Kawasaki Puccetti) auf Platz 3.
«Die Basisabstimmung unseres Motorrads ist gut, das war ein positiver Tag», urteilte Kawasaki-Star Rea. «Ich habe meinen Crew-Chief Pere Riba gebeten, während der Sessions nichts am Motorrad zu ändern. Weil mit jeder gefahrenen Runde mehr Gummi auf den Asphalt kam, wurden die Zeiten auch ohne Set-up-Änderungen schneller. Der entscheidende Faktor ist die Übersetzung. Die Strecke hat eine lange Gerade – wenn du für diese übersetzt, dann hast du für überall sonst etwas zu lang übersetzt.»
Seit einigen Jahren müssen die Piloten in der Superbike-WM die ganze Saison mit der gleichen Getriebeübersetzung bestreiten, nur die Sekundärübersetzung darf geändert werden. Das zieht nach sich, dass die Übersetzung nie optimal ist.
Reas Äußerungen geben der Konkurrenz zu denken: Während die anderen bei stark fallenden Rundenzeiten an ihrer Abstimmung feilten, vertraute der Nordire auf die gigantische Grundabstimmung seiner ZX-10RR.
Für die 4,276 Kilometer lange Rennstrecke hat Rea viel Lob übrig: «Sie ist sehr schön, eine Herausforderung. Der letzte Sektor erinnert mich an den Moscow Circuit – eng und technisch.»
Während der vierfache Weltmeister das Geschehen wieder einmal diktierte, strandete Teamkollege Tom Sykes auf Platz 14 und muss am Samstag um 18.30 Uhr MESZ in Superpole 1. Aus dieser kommen nur die zwei Schnellsten in Superpole 2 weiter, in der dann die Startplätze 1 bis 12 ausgefahren werden.
Neben Sykes erwischte es auch Yamaha-Ass Michael van der Mark (11.) und Loris Baz (13.) auf der einzigen BMW im Feld.
«Dass ich die Superpole 1 fahren muss bedeutet lediglich, dass ich mehr Spaß haben werde», flüchtete sich Sykes mit 1,270 sec Rückstand auf die Spitze in Zweckoptimismus. «Meine Rundenzeiten sind konstant, zum Ende des dritten Trainings gab es aber ein ziemliches Durcheinander und ich musste meine beste Runde mit Reifen fahren, die schon viele Runden drauf hatten.»