Leon Camier (Honda): «Meilenstein meiner Karriere»
Leon Camier befürchtet einen schwierigen Übergang
Nach zwei desaströsen Saisons in der Superbike-WM hatte die Honda Racing Corporation wie berichtet genug von ständigen Niederlagen. Den Glauben, dass man mit dem niederländischen Ten Kate Team den Anschluss zu Kawasaki, Ducati und Yamaha schaffen würde, hatten die japanischen Manager verloren. Auf der Motorradmesse EICMA wurde offiziell bestätigt, dass man sich ab 2019 mit Moriwaki und als Logistikpartner an der Rennstrecke mit dem Althea Team verbündet.
Dass nun Honda Japan hinter dem Superbike-Projekt steht, rückt Leon Camier auch auf dem Papier endgültig auf eine Stufe mit seinen Landsleuten Jonathan Rea (Kawasaki) und Chaz Davies (Ducati), die schon seit Jahren vom direkten Draht zum Werk profitieren.
«Ich bin sehr gespannt, das wird eine herausragende Gelegenheit. Dass HRC offiziell zurückkehrt und ich dabei bin, ist für mich persönlich ein Meilenstein in meiner Karriere», sagte Camier. «Ich kann den Saisonstart gar nicht erwarten, wobei die Übergangsphase sicher nicht leicht zu bewältigen sein wird. Wir müssen zusammen viel Erfahrungen sammeln, denn der Level in der Superbike-WM ist extrem hoch – sehr viel höher, als es Außenstehende einschätzen können. Jonathan Rea hat die Messlatte noch einmal bedeutend höher gelegt.»
Nach den Schwierigkeiten in der Superbike-WM 2018 ist der Brite zurückhaltend mit Prognosen. «Wir haben einen Haufen Arbeit vor uns, das gesamte Team muss lernen und zusammenwachsen», gab der 32-Jährige zu bedenken. «Natürlich wäre es schön, wenn wir von Beginn an vorne mitfahren könnten, realistisch ist das wahrscheinlich aber nicht. Aber ich fahre die Honda bereits ein Jahr und weiß, dass das erforderliche Potential für das Podium vorhanden ist.»
Teamkollege von Camier wird der 36-jährige Ryuichi Kiyonari. Der Japaner ist zwar dreifacher Britischer Superbike Champion und und fuhr 2008 drei Laufsiege ein, zu den Schnellsten zählt er aber nicht mehr.
«Ich bin von HRC-Comeback in der Superbike-WM überrascht, zehn Jahre nach meinem letzten Rennen in der Superbike-WM aber auch über mein Comeback», gab Kiyonari zu. «Aber ich freue mich darüber, dass ich Teil von diesem großartigen Projekt sein darf. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie hart der Wettbewerb in der Superbike-WM war. Schon in die Top-6 vorzustoßen, war keine leichte Aufgabe. Ich denke aber, dass unser Bike Potential hat und unser Team gut aufgestellt ist. Wenn ich mich gut anstelle, werde ich auch ein paar gute Ergebnisse einfahren können.»