Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Die Teams der Hersteller müssen das Risiko mittragen

Von Ivo Schützbach
Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli (li.) mit Crescent-Boss Paul Denning

Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli (li.) mit Crescent-Boss Paul Denning

Hinter jedem erfolgreichen Hersteller in der Superbike-WM steckt ein starkes Privatteam. Paul Denning, der Chef von Yamaha-Partner Crescent Racing, über seine Motivation und die Risikoteilung.

Von 2012 bis 2015 hielt Crescent Racing in der Superbike-WM die Suzuki-Flagge hoch, Teameigentümer Paul Denning hat sich bis zum vorübergehenden Ausstieg von Suzuki aus der MotoGP-WM Ende 2011 einen Namen als Teammanager gemacht.

2016 kehrte Yamaha werksseitig in die Superbike-WM zurück und verbündete sich dafür mit Crescent Racing. 2018 gelangen Michael van der Mark in Donington Park und Alex Lowes in Brünn nicht nur der jeweils erste persönliche Sieg, es waren auch die ersten Siege des Konglomerats Crescent Racing und Yamaha.

2019 sehen wir von Yamaha erstmals vier Werksmaschinen im Feld: Van der Mark und Lowes bei Crescent unter dem Namen Pata Yamaha und Marco Melandri sowie Sandro Cortese bei GRT Yamaha.

GRT tritt erstmals in der Superbike-WM an, Crescent-Boss Denning kennt die Risiken eines solchen Unterfangens. «Man kann in dieser Meisterschaft Geld verdienen, aber auch verlieren», weiß der Engländer. «Die Rechnung ist einfach: Wir benötigen ein gewisses Budget und haben Sponsoreneinnahmen. Wenn du mehr ausgibst als du einnimmst, verlierst du Geld. Das erste Jahr mit Yamaha haben wir als Investition betrachtet, im zweiten war die schwarze Null das Ziel und ab dem dritten sollte es besser werden.»

Bei allen Bündnissen zwischen Teams und Herstellern in der Superbike-WM gibt es eine Risikoteilung, so ist das auch zwischen Crescent und Yamaha. Denning gegenüber SPEEDWEEK.com: «Mein Team gibt es jetzt seit 23 Jahren, manchmal muss man bei neuen Projekten in Vorleistung gehen. Ich sehe das auch nicht so, dass eine Investition bedeutet Geld zu verlieren. Vielmehr kauft man sich damit die potenzielle Chance, es besser zu machen. Geld ist für mich nicht die Motivation, dieses Team zu betreiben. Wenn ich damit kein Geld verliere, bin ich glücklich. Wobei das schnell geschehen kann. Es braucht starke Partner wie Pata. Es reicht auch nicht mehr, nur Aufkleber auf die Motorräder zu machen, man muss den Firmen ein attraktives Geschäftsmodell anbieten. Wenn wir mit einem möglichen Partner zu Yamaha kommen, dann haben sie immer Ideen, welche Geschäftsfelder sich öffnen könnten. Das macht uns attraktiv.»

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